Reck, Garage

Aus Chamapedia

Frühe Ansicht der Garage an der Luzernerstrasse, noch ohne die vorangestellten Tanksäulen
Die Tanksäulen sind nun vorgelagert, aber noch ohne Dach
Die Garage während des Zweiten Weltkriegs: Wegen Benzinmangel werden viele Fahrzeuge mit Holzvergaser ausgerüstet
Fritz Reck vor den neu montierten Tanksäulen
Zur Garage gehört auch der Taxibetrieb von Emilie Reck-Wyss (1901–1986)

Seit 1929 befindet sich an der Luzernerstrasse 68 eine Autogarage. Gegründet wurde diese vom Aargauer Mechaniker Fritz Reck (1891–1959).


Chronologie

1927 Fritz Reck (1891–1959), ein gelernter Mechaniker aus Niederlenz AG, arbeitet in Cham bei der Nestlé. Er wird in das Werk Payerne VD versetzt. Dort beginnt sich Reck auch mit der Planung und Produktion einer Transportanlage für Dosen zu befassen.

1929 Nach zwei Jahren in der Romandie verlässt Reck die Nestlé und kehrt nach Cham zurück. Er setzt auf die zunehmende Verbreitung des Automobils und baut an der Luzernerstrasse 68 seine eigene Autogarage. [1] Er erhält die Konzession, um Benzin der Standard Oil Corp. (Abkürzung S.O., später ESSO) zu verkaufen. [2]

Die Garage hat zu Beginn mehr den Charakter einer mechanischen Werkstätte; nur mit Autoreparaturen wäre der Betrieb zu wenig ausgelastet gewesen. Reck repariert alles, was sich mechanisch bewegt, etwa Fahrräder oder Nähmaschinen. [3] Auch seinem früheren Betrieb bleibt er indirekt treu: Für Nestlé produziert und verbessert er die von ihm entwickelten Transportanlagen. [4]

Recks zweite Frau, Emilie Reck-Wyss (1901–1986), unterhält einen Taxi-Betrieb.

1956 Reck übergibt die florierende Autogarage an seinen ehemaligen Lehrling Alfred Staub-Kindle (1921–2000) [5], der sie 1979 als Garage Staub an seinen Sohn Alfred weitergibt.

Die Familie Reck zügelt an die Neuhofstrasse 17, wo Reck und seine Söhne eine mechanische Werkstätte einrichten und dort Dosen-Transportanlagen für Nestlé produzieren.


Personen


Chams erste Automobilisten

1926 waren in Cham bereits automobil: Papierfabrikant Robert Naville-Vogel (1884–1970), Architekt Fred Page (1877–1930), Anna Vogel-von Meiss (1858–1942), Dr. med. Otto Zürcher (1884–1974), Tierarzt Leo Meyer (1882–1932), Metzgermeister Josef Laubacher (1889–1977), Metzgermeister Paul Baumgartner (1895–1975), Bäcker Adolf Schultheiss-Huwiler (1873–1957), Dr. Heinrich Ritter (1878–1949), Baumeister Emil Reggiori (1887–1978), Verwalter Eduard Knüsel (1873–1935), Baumeister Wilhelm Hauser (1874–1943), Schmiedmeister Johann Rey-Unternährer (1877–1934), Mechaniker Emil Häfeli, Konditor Hans Gloor, Bäcker Theodor Grob (1857–1938), Dachdecker Christian Müller, Eisenhändler Edmund Locher (1910–1978), Kaufmann Adolf Kuhn, Metzgermeister Walter Zeller, Installateur Gottfried Schweizer (1879–1957), Kaufmann Ferdinand Koller, Landwirt Josef Werder (1888–1967), Hafnermeister Johann Meier, Kanzlist Heinrich Gretener, Mechaniker Hans Stuber, Landwirt Jean Villiger (1905–1987), Kaufmann Rudolf Hubert-Ritter (1867–1949) und Landwirt Adolf Keiser. [6]


Fotogalerie

Pannen und Unfälle – aus dem Fotoalbum der Familie Reck

Unfall eines Lastwagens der Marke Magirus, mit Schaulustigen

Schöne und alte Fahrzeuge bei der Garage Reck

Die Garage bis Mitte der 1950er Jahre


Einbau des Benzintanks


Dokumente

Inserate


Einzelnachweise

  1. Staatsarchiv Zug, G 617.6.3, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 2. Band. Zugersee-Zeitung, 06.11.1959
  2. Freundliche Mitteilung von Alfred Staub junior, Cham, 14.07.2017
  3. Freundliche Mitteilung von Maria Reck-Ringele, Cham, 23.02.2018
  4. Freundliche Mitteilung von Maria Reck-Ringele, Cham, 23.02.2018
  5. Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1930–1960), 2. Band
  6. Verzeichnis der Motorfahrzeuge, Zug 1926