Muggli-Bühler Gottlieb (1876–1954)
Der Zimmermeister Gottlieb Muggli-Bühler baute vor allem nach dem Ersten Weltkrieg verschiedene Holzbauten in seiner Wohngemeinde Cham. Er hinterliess mit seinem Handwerk vielfältige Spuren, die bis heute sichtbar sind.
Stationen
1876 Gottlieb Muggli kommt am 27. September zur Welt. Er ist Bürger von Strengelbach AG. Wo er aufwächst und wo er seine Zimmereiausbildung absolviert, ist bis jetzt ebenso unbekannt wie sein Geschäftsbeginn in Cham. [1]
1914 Gottlieb Muggli betreibt in Cham sein Zimmereigeschäft. Den Beginn des Ersten Weltkriegs kann er überbrücken, in dem er Aufträge der öffentlichen Hand erhält: So kann er beim neuen Schulhaus in Hagendorn die Zimmereiarbeiten ausführen. [2] Zudem wirkt er beim Ausbau der Protestantischen Kirche mit. [3]
1915 Die Bauflaute des Ersten Weltkriegs umgeht Gottlieb Muggli, in dem er für sich selber baut. An der Ecke Löbern-/Schluechtstrasse erstellt er seine Zimmereiwerkstatt mit zwei Quergiebeln über dem lang gezogenen Bau. Darin wird er in der Folge zahlreiche Chaletbauten erstellen. [4]
1923 Muggli kauft der Gemeinde Cham eine Landparzelle ab, die östlich an sein Land grenzt. Weil die Gemeinde es nicht als Bauland geeignet hält, verkauft sie ihm es für vier Franken pro Quadratmeter. [5]
1925 Zimmermeister Muggli erbaut zusammen mit Emilio Reggiori (1887–1978) eine neue Stallscheune im Meisterwil. [6]
1929 Muggli erstellt an der Hünenbergerstrasse 30 das Chalet Susi mit Teilwalmdach. [7]
1930 Gottlieb Muggli übergibt sein Zimmergeschäft per 1. März seinem Sohn Paul. Gottlieb hat nun mehr Zeit und kauft deshalb 830 Quadratmeter Land an der Ecke Löbern-/Sonneggstrasse für eigene Zwecke, er zahlt dafür sechs Franken pro Quadratmeter. Er bekommt von der Gemeinde die Auflage, innerhalb eines Jahrs ein Wohnhaus zu stellen. Er baut in der Folge ein Dreifamilienhaus mit Fachwerk und Veranda an der Südostecke (Löbernstrasse 20). [8] Trotz Weltwirtschaftskrise läuft das Geschäft der Zimmerei Muggli: Für Malermeister Hermann Frey (1884–1962) erstellt das Baugeschäft Muggli ein Chalet mit Fachwerkkonstruktion an der Seestrasse 15. [9] Beim Gasthaus Rössli erstellen Gottlieb und Paul den voluminösen Quergiebel auf die Sinserstrasse. [10]
1954 Muggli stirbt am 18. März im Alter von 77 Jahren. Schon viele Jahre lebte er nicht mehr in Cham, sondern in Winterthur-Wülflingen. [11]
Würdigung
Gottlieb Muggli hat mit seinen Zimmereiarbeiten Spuren in Cham hinterlassen. Obwohl er von Cham wegzog, «haben wir Chamer ihn noch in denkbar bester und lebhaftester Erinnerung als korrekten, tüchtigen und versierten Zimmermeister und zahlreiche, bestausgeführte Arbeiten legen noch heute Zeugnis ab von seinem hohen Können und seiner Tüchtigkeit. Nicht umsonst stand sein Geschäft als eines der ersten und besten im Kanton in hohem Ansehen.» [12]
Einzelnachweise
- ↑ Zugersee-Zeitung, 26.03.1954
- ↑ Grünenfelder, Josef, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe, Bd. 2, Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Bern 2006, S. 160
- ↑ Vgl. Anmerkung 2 (Grünenfelder), S. 513
- ↑ Vgl. Anmerkung 2 (Grünenfelder), S. 135
- ↑ Einwohnergemeindearchiv Cham, Bauakten 1923
- ↑ Vgl. Anmerkung 2 (Grünenfelder), S. 309
- ↑ Vgl. Anmerkung 2 (Grünenfelder), S. 122
- ↑ Vgl. Anmerkung 2 (Grünenfelder), S. 125
- ↑ Vgl. Anmerkung 2 (Grünenfelder), S. 137
- ↑ Vgl. Anmerkung 2 (Grünenfelder), S. 138
- ↑ Zugersee-Zeitung, 26.03.1954
- ↑ Zugersee-Zeitung, 26.03.1954