Hünenbergerstrasse 30, Chalet Susi
Das Chalet Susi war ursprünglich ein Zweifamilienhaus und für Angestellte der Papierfabrik gedacht. Aus Sicht des Denkmalschutzes gilt es als schützenswert.
Chronologie
1929 Der Chamer Zimmermeister Gottlieb Muggli (1876–1954) erstellt das Chalet an der Hünenbergerstrasse 30 (Ass.-Nr. 384a). [1] Das Haus entsteht im Auftrag von Simon Wigger, einem Angestellten der Papierfabrik Cham. [2] Es handelt sich um einen Blockbau mit einem Teilwalmdach, der Hauseingang ist mit Rankenfriesen verschönert. [3] Es dürfte teilweise aus vorgefertigten Bauelementen erstellt worden sein. Das Haus heisst damals «Chalet Theresia».
1940 Xaver Riedweg (gest. 1943) kauft am 10. Februar, im ersten Jahr des Zweiten Weltkriegs, die Liegenschaft. [4]
1949 Witwe Franziska Riedweg übernimmt die Liegenschaft. [5] Auch die Familie von Martha und Paul Twerenbold-Riedweg wohnt mit ihren neun Kindern im Haus. Paul arbeitet als Schreiner in der Papierfabrik Cham, während Martha zu den Kindern schaut und als Schneiderin einen Zusatzverdienst zu erzielen versucht. Sie verkauft im Haus Stoffe, Socken und Unterwäsche an Interessierte. [6]
1957 Franziskas Sohn Paul Riedweg, von Beruf Kaufmann mit Wohnsitz in Basel, ist am 15. November der neue Besitzer des Chalets. [7] Er gibt dem Haus den neuen Namen «Chalet Susi». [8]
2021 Die Denkmalpflege des Kantons Zug erachtet das Chalet als ein «wertvoller Vertreter der halbindustriell gefertigten Holzhäuser, welcher die neueren Wohnquartiere von Cham wesentlich mitprägten. (…) Mit der Blockbauweise griffen diese Holzbauten architektonische Elemente einheimischer Bauernhäuser auf. In den einfachen und sparsam dekorierten Holzbauten fand man eine als heimatlich empfundene und ihrer ländlichen Umgebung angemessene Form von Wohnhäusern, die sich v.a. an die wachsende Zahl der Fabrikarbeiter und Fabrikarbeiterinnen richtete.» [9] Das Chalet ist im Besitz der Stiftung Supari mit Sitz in Basel. [10]
Karte
Einzelnachweise
- ↑ Grünenfelder, Josef, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe, Bd. 2, Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Bern 2006, S. 122
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 2. Band
- ↑ Furrer, Benno, Heimelig wohnen im Chalet Daheim. Fabrikchalets für Arbeiter und Beamte aus der Zeit zwischen 1920 und 1940, in: Kunst & Architektur 1, 2010, S. 7
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 2. Band
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 2. Band
- ↑ Freundliche Mitteilung von Dr. Paul Twerenbold-Tschann, Cham, 05.02.2024
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 2. Band
- ↑ Freundliche Mitteilung von Dr. Paul Twerenbold-Tschann, Cham, 05.02.2024
- ↑ Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug, Datenblatt Hünenbergerstrasse 30 [Stand: 15.04.2021]
- ↑ www.zugmap.ch, Eintrag Grundstücknummer 46; Grundbuchfläche: 635 m²; Gebäude: 108 m²; übrige befestigte Fläche: 141 m²; Gartenanlage: 386 m² [Stand: 14.11.2022]