Bärenplatz

Aus Chamapedia

Bärenplatz mit markanten Türmchenhäusern auf beiden Seiten der Sinserstrasse, undatiert (Poststempel vom 17.11.1918)
Bärenplatz mit Kreisel im April 1994

Der Bärenplatz hat den Namen vom Hotel-Restaurant Bären erhalten, das einst an der Zugerstrasse 2 stand. Ursprünglich war der Platz ein wichtiger Treffpunkt des dörflichen Lebens. Heute ist er vor allem ein Verkehrsknotenpunkt.

Beim Bärenplatz treffen wichtige Verbindungsstrassen aufeinander: Luzernerstrasse, Schulhausstrasse, Sinserstrasse, Obermühlestrasse, Zugerstrasse. Bis 1986 mündete auch die Seestrasse in den Bärenplatz. Direkt anstossende Liegenschaften sind: Sinserstrasse 1, Sinserstrasse 2, Dorfplatz 1, Dorfplatz 2, Dorfplatz 4, Zugerstrasse 1.


Chronologie

1854 Der Bärenplatz erlangt seine zentralörtliche Bedeutung nach dem Bau der neuen Bärenbrücke und der damit zusammenhängenden neuen Verkehrsführung.

1865 Erster Nachweis eines Hauses «zum Löwen» an der Zugerstrasse 1 (Ass.-Nr. 182) neben der neuen Bärenbrücke. [1]

1870 Wahrscheinlich entsteht in diesem Jahr unmittelbar bei der Lorzenbrücke der neue Gasthaus «Bären», das sich ohne den Zusatz «rot» vom alten «Bären» unterscheidet. Die Liegenschaft gehört Tierarzt Beat Jakob Hausheer (1804–1881). [2]

1879 Das zweigeschossige Haus an der Luzernerstrasse 1 entsteht. Es ist zusammengebaut mit der Liegenschaft Seestrasse 1. [3]

1887 Das Gasthaus «Löwen» wird am strategisch günstigen Standort gleich neben der Lorzenbrücke neu gebaut.

1887 Uhrmacher Alberik Hotz baut das Haus an der Sinserstrasse 2 mit dem turmartig ausgebildeten Erker.

1889 Das Haus mit seinem markanten turmartigen Erker an der Sinserstrasse 1 wird für Magaziner und Eisenhändler Xaver Suter erbaut. [4] Die direkte Bebauung des Platzes ist damit fürs Erste abgeschlossen. Diese bleibt – mehr oder weniger – während hundert Jahren bestehen und prägt damit das Ortsbild von Cham.

1970 1832 Fahrzeuge fahren pro Stunde über den Bärenplatz. [5]

1989 Die Häuser auf der Süd- und Westseite des Dorfplatzes, nämlich der «Bären» und das Doppelhaus Luzernerstrasse 1/ Seestrasse 1, weichen der neuen Zentrumsüberbauung.

1990 Die neue Zentrumsüberbauung mit Lorzensaal, Wohnungen, Büros, Hotel, Gemeindebibliothek und vor allem mit dem Dorfplatz fördert eine innerörtliche Funktionsverschiebung: Der Bärenplatz erhält einen Kreisel und verteilt den Verkehr; der neue Dorfplatz sorgt für den sozialen Austausch im Ort. Am 7. September wird der Kreisel dem Verkehr übergeben. [6]

Atasoy Gürkan aus Lachen richtet am Bärenplatz einen Marronistand ein.

2009 Der Kreisel muss nach zwei Jahrzehnten erstmals saniert werden: Risse, offene Nähte und Spurrinnen werden ausgebessert. [7]

2013 Bei der Verkehrszählung im März 2013 zählt man auf der Bärenbrücke 21'440 Fahrzeuge pro Tag. [8]


Anekdote

Bei einem Wettfahren an einem Velofest in der Stadt Zug im Mai 1896 wird die Strecke Postplatz Zug bis zum Bärenplatz und retour in 19 Minuten 43 Sekunden zurückgelegt (für das Bergzeitfahren von Zug Dorfplatz bis hinauf zum Talacher benötigte der schnellste Fahrer 7 Minuten 32 Sekunden). [9]


Links

→ Der Bär im Wappen

Verkehrsführung


Vorher – nachher

Sie sehen zwei Fotografien des Bärenplatzes: eine aus dem Jahr 1994, eine zweite aus dem Jahr 2018.


Bildergalerie

Der Bärenplatz im Laufe der Zeit


Der Unfall vom 19. Oktober 1995

19. Oktober 1995, morgens: Ein Lastwagen mit Anhänger, beladen mit Holz, fährt zu schnell in den Kreisel. Der Anhänger kippt, die Ladung kracht in die Liegenschaft Dorfplatz. Der Verkehr ist während einigen Stunden beeinträchtigt. [10]


Filmdokument


Umzug Stadtfest 1987 beim Bärenplatz


Aktueller Kartenausschnitt

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Einzelnachweise

  1. Staatsarchiv Zug, G 617.6.1, Assekuranzregister Cham, 1. Generation (1829–1868)
  2. Die Zugersee-Zeitung nennt Alois Bamert als Bauherrn im Jahr 1879. Evtl. liegt hier eine Verwechslung vor: Den Bamert erscheint 1880 als Wirt im neu eröffneten Gasthaus Krone. Zugersee-Zeitung, 16.07.1954
  3. Grünenfelder, Josef, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe, Bd. 2, Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Bern 2006, S. 125
  4. Gruber, Eugen et al., Geschichte von Cham, Bd. 2, Cham 1962, S. 119. Zugersee-Zeitung, 22.05.1953
  5. Marty, Ernst, Planungsbüro für Verkehrsanlagen, Tiefbauamt des Kantons Zug, Gemeinde Cham, Verkehrszählung Mittwoch, 02.07.1975, 16.30 bis 18.30 Uhr, Rabenplatz, Bärenplatz, Hirschenplatz, Alpenblick, Typoskript Zürich 1975
  6. Zuger Kalender 1992, Chronik 07.09.1990
  7. Medienmitteilung der Baudirektion des Kantons Zug, 13.07.2009
  8. Kanton Zug/ Einwohnergemeinde Cham/ Gemeinde Hünenberg, Verkehrsforum UCH, Präsentation 27.06.2013, S. 27
  9. Zuger Neujahrsblatt 1899, Chronik 17.05.1896
  10. Erinnerungen von Thomas Gretener, Cham