Tierlibrunnen

Aus Chamapedia

Ältere Aufnahme des «Neudorfs» mit dem Tierlibrunnen im Vordergrund
Der Tierlibrunnen, nachmodelliert mit Tierfett im Schaufenster der Metzgerei Hörler an der Zugerstrasse 13
Bis um 1980 steht der Tierlibrunnen beim «Neudorf»
Der Tierlibrunnen steht seit 2009 auf dem hinteren Pausenplatz des Schulhauses Kirchbühl, 18.10.2017

Der «Tierlibrunnen» ist eine Schöpfung des Chamer Bildhauers Wilhelm Schwerzmann. Er stand von 1935 bis 1978 vor dem Restaurant Neudorf. Auf dem Trog sind eine Ziege, ein Kalb, ein Pferd und ein Schwein zu sehen, auf dem Kapitell der Säule steht «Unsern lieben Haustieren für ihre treue Mitarbeit» – weshalb der Name «Tierlibrunnen» entstanden ist.


Chronologie

1935 Der Bildhauer Wilhelm Schwerzmann (1877–1966) aus Minusio TI, der Chamer Ortsbürger ist, schenkt der Gemeinde Cham einen Brunnen aus rotem Sandstein mit Tierformen. Der Brunnen wird beim «Neudorf» aufgestellt. Der Tierlibrunnen steht vor dem 1872 erbauten Gasthaus Neudorf respektive bei der Metzgerei von Metzgermeister und Gemeinderat Albert Hörler-Frei (1901–1985). [1] Er entwickelt sich zu einem «Chamer Wahrzeichen».

1978 Ein Grossbrand am 2. August zerstört in Cham den Neudorf-Komplex. [2] Der Brunnen wird später, mit dem Beginn der Bauarbeiten des Einkaufszentrums, abgebrochen und im Bildhaueratelier Schiess eingelagert. [3]

2008–2009 An der Gemeindeversammlung vom 15. Dezember 2008 entscheiden die Chamer Stimmbürger und Stimmbürgerinnen, dass westlich der Schulanlage Schulhauses Kirchbühl ein neuer Spielplatz entstehen soll. Der alte Tierlibrunnen wird in diese neue Anlage integriert. Bildhauer Böbbi Schiess restauriert im Auftrag der Gemeinde das Kunstwerk und erneuert die Leitungen und Abflüsse. Im September 2009 wird der Tierlibrunnen am neuen Standort aufgestellt. «Der Tierli-Brunnen ist das Schmuckstück des neuen Spielplatzes im Kirchbühl». [4]


Beschreibung

Der Brunnen, ein quadratischer Trog aus rotem Kunststein, ist den Haus- und Nutztieren gewidmet. Die Inschrift am Kapitell der Brunnensäule lautet: «Unseren lieben Haustieren für ihre treue Mitarbeit.» Besonders viel Platz räumt Bildhauer Schwerzmann den Jungtieren ein: Am Brunnenbecken sind in semiplastischer Ausführung ein Schwein, eine Ziege, ein Kälbchen und ein Fohlen angebracht. Die dominierende Brunnenfigur ist ein Mutterschaf, das sein Junges säugt. Der Brunnen weist zwei Wasserspeier auf. An einer Ecke fügt sich ein kleiner Überlauf, eine «Hundetränke», an. Die Inschrift «W.S. 1935» verweist auf den Erschaffer und das Entstehungsjahr des Brunnens. [5]


Fotoalbum

Beim Restaurant Neudorf


Auf dem Areal des Schulhauses Kirchbühl


Einzelnachweise

  1. Zuger Neujahrsblatt 1937, Chronik 29.07.1935. Zuger Zeitung, 24.08.2016
  2. Zuger Neujahrsblatt 1980, Chronik 02.08.1978
  3. Neue Zuger Zeitung, 11.09.2009
  4. Zuger Zeitung, 24.08.2016
  5. Grünenfelder, Josef, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe, Bd. 2, Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Bern 2006, S. 114. Zuger Zeitung, 24.08.2016