Schaller Fritz (1909–1999)
Fritz Schaller war ein Arbeiter der Maschinenfabrik Cham, wurde Mitglied der Kirchenpflege Cham und wohnte in seinem eigenen Chalet im Räbacker-Quartier in Cham. Seine Biografie steht für die Lebensläufe vieler Chamerinnen und Chamer.
Stationen
1909 Fritz Schaller wird im freiburgischen Sensegebiet geboren. Er wächst mit zwei Brüdern und einer Schwester auf, sein Vater betreibt eine eigene Käserei. [1] Es ist damals selbstverständlich, dass die Kinder im elterlichen Betrieb tatkräftig mitarbeiten. Nach der Sekundarschule absolviert er in Fribourg eine Lehre als Mechaniker und anschliessend das Technikum in Burgdorf BE. Sein Vater – der Käser – kann sich mit Fritz’ Berufswünschen nicht anfreunden. Bei seinen Einkäufen in der Buchhandlung Langlois muss Schaller einen bleibenden Eindruck auf die junge Papeteristin Hilda Hiltbrunner (1911–1993) gemacht haben. Die Beiden werden ein Paar und heiraten. Sie ziehen nach Bern, wo die erste Tochter zur Welt kommt.
1939 Fritz Schaller erhält das militärische Aufgebot.
1941 Schaller zieht mit seiner Familie nach Langnau im Emmental BE.
1942 Mitten im Zweiten Weltkrieg findet Schaller eine neue Anstellung bei der Maschinenfabrik Cham, die damals Teil der Papierfabrik Cham ist. Die Familie Schaller zügelt wieder, diesmal in das eigene Chalet im Räbacker in Cham. Noch drei Töchter kommen hier zu Welt.
1952 Zehn Jahre lang war Fritz Schaller im Aussendienst für die Zentrifugen der Maschinenfabrik Cham tätig. Jetzt wechselt er in die technische Sachbearbeitung und übernimmt die Arbeitsvorbereitung der Maschinenbauabteilung. [2]
1953 Hilda Schaller-Hiltbrunner und das kleine Töchterchen Ida erkranken an Tuberkulose. Beide werden – voneinander getrennt – im Sanatorium Adelheid in Unterägeri untergebracht. Hilda ein ganzes Jahr, Ida sogar einige Monate länger.
1974 Nach der Pensionierung Fritz Schallers bleibt sein Chalet im Räbacker «ein gastliches Haus, wo alte Freunde, junge Nachbarn mit ihren Kindern und dann auch eigene Enkel ein und aus gingen. Grosse und kleine Reisen gehörten zu den Freuden dieser Lebensphase.» [3] Insgesamt während 30 Jahren ist Fritz Schaller Mitglied der Kirchenpflege.
1993 Schallers Frau Hilda stirbt unerwartet: «Er konnte es nicht fassen, dass sie ihm vorangegangen war. Dennoch hielt er Haus und Garten in Stand, und wie ein Netzwerk hielt ihn seine Nachbarschaft. Viele seiner Qualitäten kamen nun erst richtig zum Vorschein.»
1998 Fritz Schaller erkrankt an einer schweren Lungenentzündung, er muss ins Spital. Nach einem Erholungsaufenthalt kehrt er nicht wieder in den Räbacker zurück, sondern zieht ins Altersheim Büel in Cham.
1999 Am 11. Dezember stirbt Fritz Schaller im Alter von 90 Jahren.