Page George Hugh (1910–2001)
George Hugh Page war ein Skirennfahrer und Industrieller. Er war der Sohn von Fred Page und Lisina Page-Martinelli. George Ham Page und Adelheid Page-Schwerzmann waren seine Grosseltern.
Stationen
1910 George Hugh Page wird am 17. Mai als Sohn von Fred Harte Page (1877–1930) und Lisina (1877–1920), geborene Martinelli, in Cham geboren.
George lebt während seiner Kindheit zum Teil auf dem Schloss St. Andreas. [1] In der Schweiz lernt er Ski fahren. [2]
1920 Ein Schock für die Familie Page: Die Mutter Lisina Page-Martinelli erkrankt an Brustkrebs. Ein berühmter Chirurg wird aus London hergeholt und wagt eine Notoperation. Doch Lisina Page stirbt 43-jährig am 23. Oktober. [3] George Hugh ist zehn Jahre alt. Seine Schwester Monica (1907–1995) ist drei Jahre älter.
nach 1925 Page studiert am Corpus Christi College in Cambridge GB Naturwissenschaften. [4] Während seines Studiums in England steigt George Hugh in den Skisport ein. Er wird Mitglied des Skiteams von Cambridge. [5]
In der Schweiz startet er für die Sektion Zürich des Schweizerischen Akademischen Skiclubs und erzielt zahlreiche Spitzenresultate an Zürcher Hochschulmeisterschaften, schweizerischen Skihochschulmeisterschaften und weiteren SAS-Rennen. [6]
1930 Auch sein Vater Fred fuhr Ski. Er stirbt am 9. Januar in Davos GR an einem Herzversagen während des Skifahrens. [7]
1933 Kaufmann George H. Page ist Mitglied des Verwaltungrates der C. A. - Aktiengesellschaft mit Sitz in Zürich. Sie hat das Ziel, bei Krebsgefährdeten und Krebskranken die Abwehrmittel des Körpers zu vermehren und den Nutzeffekt zuverlässig kontrollierter Direkt-Krebszerstörungsmethoden zu vermehren. Sie fabriziert und vertreibt entsprechende Lipoidpräparate und stellt weitere Hilfen gesicherter Provenienz her. [8]
1935 Page nimmt Mitte Februar als Athlet der USA an den FIS-Skirennen in Mürren BE teil. [9]
1936 Page nimmt als Mitglied des New York Amateur Ski Club an den vierten Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen D teil. Er startet für die USA und belegt in der Alpinen Kombination den 13. Rang. [10] 66 Fahrer sind am Start, 33 erreichen das Ziel. [11]
1942 George H. Page ist wegen des Kaufs oder einer allfälligen Pacht eines Seestreifens in Schirmensee in Stäfa ZH mit den Behörden in Kontakt. Er will darauf ein Bootshaus erstellen. [12]
1944 Die GABS, Gesellschaft für Apparatebau, Blechbearbeitung und Spenglereihalbfabrikate AG in Wallisellen ZH, eröffnet ihren Neubau. Im Namen der Bauherrschaft berichtet George H. Page über die Entstehungsgeschichte des Neubaus. Die Neue Zürcher Zeitung schreibt: «Die bauliche Planung wurde wesentlich erleichtert und gefördert durch die Mitarbeit des Initianten G. H. Page, der ein generelles Projekt ausgearbeitet hatte und auch der architektonischen Gestaltung volles Verständnis entgegenbrachte. Die günstigen Arbeitsverhältnisse und die gesunde Lage der Fabrik in freier landschaftlicher Umgebung lassen die ganze Anlage als fortschrittlich und sympathisch erscheinen. Die neue Fabrikanlage der GABS AG. verkörpert ein Stück industrieller Planung für die Nachkriegszeit.» [13] In der Folge reicht die GABS AG eine Reihe von Patenten ein, wobei George Hugh Page als Erfinder genannt wird. [14]
1945 35-jährig heiratet Page in Cologny GE am 20. Juni die 24-jährige Eliane Yvonne Keller (1921–2001). Die Heiratsurkunde wird vom «FOREIGN SERVICE OF THE UNITED STATES» ausgestellt. Sein Wohnsitz ist Zürich, George ist Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika. Seine Frau ist Schweizerin, geboren in Cologny. [15]
Page ist Mitglied eines Komitees, bestehend aus Ausländern verschiedener Nationalitäten, die während des Zweiten Weltkriegs im Frieden in der Schweiz leben durften. Als Dank an die Schweizerische Armee und an General Henri Guisan (1874–1960) äufnen sie einen Fond. [16]
1949 Page lässt in der Schweiz ein «Transfergerät zur Verwendung mit Geräten für die hängende Lagerung von Blättern auf einer Vielzahl von mitgeführten Akten» patentieren. 1950 meldet er das Patent auch in den USA an. [17]
1953 George H. Page ermöglicht als «großzügiger Spender», dass der «Codex Jung» - ein koptisch-gnostischer Papyrus-Codex mit Texten aus dem Frühchristentum aus Ägypten, der 1945 gefunden und 1952 in den Besitz des C.G. Jung-Instituts gekommen ist, wissenschaftlich erforscht werden kann. [18]
1954 George Hugh Page lässt in der Schweiz eine «Planungstafel» patentieren, die es ermöglicht, Markierungstreifen anzubringen und wieder zu lösen. Sein Wohnsitz ist Schirmensee bei Stäfa. 1955 meldet er dieses Patent auch in den USA an. [19]
1966 George H. Page nimmt am 29. Juni zusammen mit seiner Schwester Monica von Schulthess-Page an der grossen Ehrung seines Grossvaters George Ham Page (1836–1899) teil. Anwesend sind u.a. Nestlé-Verwaltungsratspräsident und der ehemalige Bundesrat Max Petitpierre (1899–1994), die gesamte Zuger Regierung und eine Vertretung der Nestlé-Alimentana. [20]
1990 George H. Page spendet 20'000 Franken, sein Schwager Fritz von Schulthess (1902–1991) 5000 Franken an die Universitätsklinik Balgrist in Zürich. [21]
2001 George stirbt im September 91-jährig in Zürich. [22]
Würdigung
George Hugh Page war als junger Mann ein talentierter Skifahrer. Auch sein Vater Fred fuhr gerne Ski. George Hugh Page wurde innerhalb der Familie und in seinem Freundeskreis in Abgrenzung zu seinem fast gleichnamigen Grossvater «Tony» genannt. [23] Er besass die amerikanische Staatsbürgerschaft, sein Lebensmittelpunkt scheint aber die Schweiz gewesen zu sein. An der Seestrasse 270 in Feldbach ZH [24] besass er ein Grundstück am Ufer des Zürichsees. [25]
Page trat mehrfach als Spender und Geldgeber auf. So hat er ermöglicht, dass der «Codex Jung» – ein koptisch-gnostischer Papyrus-Codex mit Texten aus dem Frühchristentum – wissenschaftlich erforscht werden konnte. [26] Page war Besitzer oder einer der wichtigsten Teilhaber der GABS, Gesellschaft für Apparatebau, Blechbearbeitung und Spenglereihalbfabrikate AG in Wallisellen ZH. [27] Er reichte in der Schweiz und in den USA im Namen der GABS AG verschiedene Patente ein. Als Erfinder wurde jeweils George H. Page genannt. Zum Patent angemeldet wurden vor allem Planungshilfen/Organizer, welche die GABS offenbar herstellte. [28]
George Hugh Page erinnert sich an seine Zeit als Skirennfahrer
«Ich kann mich noch sehr gut an meine ersten Skirennen – SAS-Rennen, Hochschulmeisterschaften, Oxford/Cambridge-Rennen usw. – erinnern. Letztere waren im Jahre 1928 die ersten kombinierten Abfahrt/Slalom-Rennen, die je abgehalten wurden; eine Erfindung von Arnold Lunn. Wir waren ausschliesslich reine Amateure, und der sportliche Geist war hervorragend. Wir besprachen untereinander Abkürzungen und wachsten gemeinsam unsere Ski. Die Zeitmessung war von Hand in Sekunden, bestenfalls in Fünftel. Bei der Abfahrt gab es zwischen Start und Ziel keine Tore. Dies hat sich alles leider mit dem professionellen Wettbewerb sehr geändert - schade.» [29]
Einzelnachweise
- ↑ https://en.wikipedia.org/wiki/George_Page_(alpine_skier) [Stand: 17.10.2023]
- ↑ https://www.olympedia.org/athletes/96139 [Stand: 17.10.2023]
- ↑ Orsouw, Michael van / Stadlin, Judith / Imboden, Monika, Adelheid, Frau ohne Grenzen. Das reiche Leben der Adelheid Page-Schwerzmann, Zürich 2003, S. 190
- ↑ Der Schneehase, Jahrbuch Schweizerischer Akademischer Skiclub, Nr. 34, 1986-1990, S. 119
- ↑ https://www.olympedia.org/athletes/96139 [Stand: 17.10.2023]
- ↑ Der Schneehase, Jahrbuch Schweizerischer Akademischer Skiclub, Nr. 34, 1986-1990, S. 119
- ↑ Der Bund, 14.01.1930
- ↑ Der Bund, 24.01.1933
- ↑ Der Bund, 20.02.1935
- ↑ United States Olympic Book, 1936, S. 341. Der Schneehase, Jahrbuch Schweizerischer Akademischer Skiclub, Nr. 34, 1986-1990, S. 119
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Winterspiele_1936/Ski_Alpin#Alpine_Kombination_(M%C3%A4nner)
- ↑ Staatsarchiv Zürich, Z 740.2010 Zürichsee, Stäfa \ Zuschrift an George H. Page, in Zürich, betreffend den Kauf oder die Pacht eines Seegebietsstreifens und die Erstellung eines Bootshauses auf und im Seegebiet in Schirmensee \ Verfügung Nr. 844 vom 26.10.1942, 1942-1943 (Dossier)
- ↑ Neue Zürcher Zeitung, 20.12.1944
- ↑ Staatsarchiv Zürich, PAT 2, 46 d, Nr. 297427 Gabs AG, Wallisellen: Apparat zur Herstellung eines angeklebten Schutzrandes insbesondere an Zeichnungen, Plänen oder andern Blättern grösserer Abmessungen, 1952.02.20 (Dossier)
- ↑ https://www.ancestry.com/discoveryui-content/view/10971:1652?nreg=1
- ↑ Berner Tagwacht, 31.08.1945
- ↑ Official Gazette of the United States Patent Office 1955, S. 448
- ↑ Der Bund, 17.11.1953
- ↑ Official Gazette of the United States Patent Office 1958, S. 611
- ↑ Neue Zürcher Zeitung, 30.06.1966
- ↑ SACERDOTIUM - IMPERIUM - STUDIUM, Die Universität im Spannungsfeld der Kräfte, Jahresbericht der Universität Zürich 1990/91, S. 134
- ↑ https://www.olympedia.org/athletes/96139, abgerufen 17.10.2023
- ↑ https://calisphere.org/item/7368fa0158b9694013c13f90b4cb728a/ [Stand: 22.10.2023]. Der Schneehase, Jahrbuch Schweizerischer Akademischer Skiclub, Nr. 34, 1986-1990, S. 119
- ↑ Der Schneehase, Jahrbuch Schweizerischer Akademischer Skiclub, Nr. 34, 1986-1990, S. 119
- ↑ Staatsarchiv Zürich, Z 740.2010 Zürichsee, Stäfa \ Zuschrift an George H. Page, in Zürich, betreffend den Kauf oder die Pacht eines Seegebietsstreifens und die Erstellung eines Bootshauses auf und im Seegebiet in Schirmensee \ Verfügung Nr. 844 vom 26.10.1942, 1942-1943 (Dossier)
- ↑ Der Bund, 17.11.1953
- ↑ Neue Zürcher Zeitung, 20.12.1944
- ↑ Staatsarchiv Zürich, PAT 2, 46 d, Nr. 297427 Gabs AG, Wallisellen: Apparat zur Herstellung eines angeklebten Schutzrandes insbesondere an Zeichnungen, Plänen oder andern Blättern grösserer Abmessungen, 1952.02.20 (Dossier)
- ↑ Der Schneehase, Jahrbuch Schweizerischer Akademischer Skiclub, Nr. 34, 1986-1990, S. 119