Luzernerstrasse 23

Aus Chamapedia

Übersicht Bahnhofgebiet mit der Liegenschaft Luzernerstrasse 23 rechts im Bild, undatiert (nach 1912)
Die Liegenschaft Luzernerstrasse 23, Aufnahmen von Nordwesten, 18.10.2017
Die Liegenschaft Luzernerstrasse 23, Aufnahme von Nordosten, 18.10.2017

Das klassizistische Wohnhaus an der Ecke Bahnhof- / Luzernerstrasse stammt von 1863 und ist damit eines der ältesten Häuser des Quartiers.


Chronologie

1863 Jakob Hildebrand (1833–1885) lässt das Wohnhaus (Ass.-Nr. 175a) an der Ecke Bahnhof-/ Luzernerstrasse erstellen. [1] Ein Jahr später wird der Bahnhof Cham eröffnet, so dass sich die Lage bald als vorteilhaft erweist. Der Bauherr ist in Cham ein Person des öffentlichen Interesses: Hildebrand ist zu dieser Zeit Gemeindeschreiber. Später wird er Gemeinderat, Kirchenpräsident, Kantonsrichter, Kantonsrat, Regierungsrat, Landammann und Ständerat. [2]

1865 Zum Wohnhaus kommt noch ein Nebengebäude (Ass.-Nr. 175b) dazu. [3]

1894 Die Liegenschaft geht an Sohn Emil Hildebrand (1868–1943), der später in Appenzell als bekannter Dorfarzt tätig ist. [4]

1903 Xaver Milz, Strohhutfabrikant aus Lindenberg in Bayern, kauft die Liegenschaft am 3. Mai von der Familie Hildebrand. [5]

1905 Zwei Jahre später, am 29. April, heisst der neue Eigentümer Moritz Ritter. [6]

1909 Ocsar Ritter erbt die Liegenschaft Luzernerstrasse 23 und verkauft sie umgehend an Baumeister Hans Miesch (1880–1941), der fast das ganze Bahnhofsquartier überbaut. [7]

1914 Nach dem Konkurs von Hans Miesch kommt das Haus als Teil der Konkursmasse zur Hypothekargenossenschaft Cham. [8]

1915 Tierarzt Dr. med. vet. Leo Meyer (1882–1932) kauft am 19. Juni die Liegenschaft. [9]

1932 Nach dem Tod von Tierarzt Meyer geht die Liegenschaft am 18. Mai an Frieda Meyer-Müller (1887–1974) und Kinder. [10]

Im Oktober übernimmt Tierarzt Dr. med. vet. Othmar Frei (1901–1980) die Liegenschaft. [11] Frei ist zeitweilig auch Kirchenratspräsident von Cham-Hünenberg. [12]

1944 Der neue Eigentümer heisst nach dem Kauf vom 4. Mai Josef Alois Zürcher. [13]

1956 Marie Zürcher-Zünti übernimmt das Haus. [14]

1974 Die Liegenschaft geht an Bellarmin Meier-Odermatt (1934–2015). [15]

2004 Bauherr Martin Müller will die Liegenschaft umbauen und legt das Projekt vor.

2024 Die Liegenschaft gehört Martin Müller. [16] Sie ist im Inventar der schützenswerten Denkmäler der Gemeinde Cham aufgeführt. [17]


Kunsthistorische Beschreibung

«Klassizistisches, verputztes Wohnhaus von drei auf fünf Fensterachsen mit strassenseitigem Treppenhausrisalit. Gepflegte Sandsteinelemente und neugotische Fenstergitter. Am flach geneigten Dach ausgeschiedene Giebelfelder mit Lünetten.» [18]


Aktueller Kartenausschnitt

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Einzelnachweise

  1. Staatsarchiv Zug, G 617.6.1, Assekuranzregister Cham, 1. Generation (1813–1868)
  2. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  3. Staatsarchiv Zug, G 617.6.1, Assekuranzregister Cham, 1. Generation (1813–1868)
  4. Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
  5. Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
  6. Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
  7. Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
  8. Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
  9. Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
  10. Staatsarchiv Zug, G 617.6.4, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 1. Band
  11. Staatsarchiv Zug, G 617.6.4, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 1. Band
  12. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  13. Staatsarchiv Zug, G 617.6.4, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 1. Band
  14. Staatsarchiv Zug, G 617.6.4, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 1. Band
  15. Staatsarchiv Zug, G 617.6.7, Assekuranzregister Cham, 4. Generation (1960–1990), 2. Band
  16. www.zugmap.ch, Eintrag Grundstücknummer 79; Grundbuchfläche: 539 m², Gebäude: 219 m², übrige befestigte Fläche und Trottoir: 82 m², Gartenanlage: 238 m² [Stand: 08.09.2022]
  17. Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug, Inventar der schützenswerten Denkmäler der Gemeinde Cham, Grundstücknummer 79 [Stand: 11.04.2024]
  18. Grünenfelder, Josef, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe, Bd. 2, Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Bern 2006, S. 128