Lorzenweidstrasse 60-66, Lofts

Aus Chamapedia

Total ausgebrannt: die Baumwollspinnerei nach dem Brand, 1888
Nach dem Brand ist nur noch das Skelett des Gebäudes erkennbar, 1888
Die ehemalige Baumwollspinnerei in Hagendorn, undatiert (nach 1888)
Aus der ehemaligen Fabrikruine sind trendige Wohnlofts geworden, 18.01.2011
Nach dem Umbau: die ehemalige Fabrik ist noch immer erkennbar, 18.01.2011

Einst gab die Weberei und Spinnerei Hagendorn Arbeit und Lohn. Doch 1888 brannte sie ab. Aus ehemaligen Gebäuden des Textilbetriebs entstanden 1999/2000 interessante Wohnlofts.


Chronologie

1860 Zürcher Industrielle gründen die «Gesellschaft zum Betrieb der Baumwollspinnerei Hagendorn». [1]

1861–1863 Innerhalb von zwei Jahren werden Fabrik, Werkstätten, eine Scheune und ein Wohnhaus gebaut. 1863 nimmt die Spinnerei und Weberei Hagendorn ihren Betrieb auf. [2]

1868 Weil die rund 300 Fabrikarbeiter zu wenig Unterkünfte in Hagendorn und Umgebung finden, erstellt die Fabrikleitung acht Kosthäuser auf der Insel zwischen Lorze und Fabrikkanal. [3]

1888 Am 19. August wird die Fabrik durch einen Brand zerstört. 350 Arbeiter sind auf einen Schlag arbeitslos. Das Fabrikgebäude wird von der Papierfabrik Cham übernommen, teilweise wiederaufgebaut und findet als Lager und Holzschleiferei der Papierfabrik Verwendung. [4]

1999/2000 Enthusiastische Idealisten nutzen die einstige Fabrik um. In die Gebäudehülle bauen sie vier grosszügige Lofts ein, welche den Charakter der früheren Nutzungen innen und aussen erhalten. «Die Bausubstanz, die Aussenmauern und die wenigen noch vorhandenen inneren Mauerzüge wurden übernommen, zeitgenössische Architekturformen ergänzen die alte Substanz so, dass der Fabrikcharakter bewahrt worden ist.» [5]

2024 Alle vier Reiheneinfamilienhäuser sind im Verzeichnis der geschützten Denkmäler der Gemeinde Cham aufgeführt. [6]


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Einzelnachweise

  1. Grünenfelder, Josef, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe, Bd. 2, Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Bern 2006, S. 273
  2. Horat, Heinz, Hagendorn, ehemalige Spinnerei und Weberei [Kurzbericht], in: Tugium 17, 2001, S. 20f.
  3. Orsouw, Michael van, Der Zellstoff, auf dem die Träume sind – 350 Jahre «Papieri» Cham, Zug 2007, S. 49. Vgl. Anmerkung 1 (Grünenfelder), S. 274
  4. Vgl. Anmerkung 1 (Grünenfelder), S. 273
  5. Vgl. Anmerkung 2 (Horat), S. 21
  6. Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug, Verzeichnis der geschützten Denkmäler der Gemeinde Cham, Grundstücknummern 2914–2917 [Stand: 15.05.2024]