Staub Damian (1868–1939)
Damian Staub war eine bekannte Persönlichkeit: Als Gastwirt führte er ab 1892 mit seiner Frau Katharina das Gasthaus Lindenhof in Lindencham, handelte mit Dünger und landwirtschaftlichen Produkten und engagierte sich in der kommunalen und kantonalen Politik. Während 15 Jahren war er Kommandant der Feuerwehr Cham.
Stationen
1868 Damian Staub wird am 19. September in Cham geboren. Sein Vater Damian Jakob Staub (1815–1887) führt sicher seit dem Jahr 1858 eine Gastwirtschaft in Lindencham [1], war Lebensmittelhändler und von 1874 bis 1886 Kirchenrat von Cham. [2] Die Familie Staub besitzt das Bürgerrecht von Menzingen.
1885 Damian Staub wird mit 17 Jahren mit 198 Stimmen in den Chamer Gemeinderat gewählt. [3] Staub bleibt fünf Jahre im Rat (bis 1891). [4]
1887 Am 8. Januar stirbt Vater Staub in Lindencham. [5] Die Liegenschaft «Restaurant D. Staub» geht an Sohn Damian Staub über. [6] Auch bietet Damian Staub im Geschäft des Vaters weiter Düngemittel und andere landwirtschaftliche Produkte an. [7]
1888 Damian Staub heiratet 20-jährig am 23. Januar die um 10 Jahre ältere Katharina Werder (1858–1934) aus der Stadelmatt in Hünenberg. [8] Im gleichen Jahr wird Staub für Cham in den Kantonsrat gewählt. [9]
1889 Ende der 1880er-Jahre wird die Wasserversorgung für die Gemeinde Cham und den Weiler Lindencham ausgebaut. Am 24. November wird in Lindencham eine grosse «Wasserversorgungs-Eröffnungsfeier» zelebriert, mit einer öffentlichen Feuerwehrübung, einer feierlichen «Wasser- und Hydranten-Uebergabe» und Festbanketten in den Gasthäusern «Neidhart» und «Staub». [10]
1892 Damian Staub und Katharina Werder errichten das Gasthaus Lindenhof (Ass.-Nr. 112a). Bis 1911 gehört die Liegenschaft, zu der auch noch eine Scheune mit Trotte (Ass.-Nr. 112b) gehört, der Ehefrau Katharina. [11]
1894 Neben seiner eigenen für seine Dünger- und Samenhandlung übernimmt Damian Staub auch noch den Laden von Alt Gemeindeschreiber Mathias Gretener (1818–1898). [12] Er bietet per Inserat u.a. «speziell hochaufgeschossene Superphospate», Kleesamen, «Roh-Knochenmehl» und «Thomasschlackenmehl» an (ein phosphatreiches Düngemittel, das als Nebenprodukt in der Eisen- und Stahlerzeugung entsteht). [13]
1898 Nach der politischen Tätigkeit engagiert sich Damian Staub weiter für das Gemeinwesen: Er wird Kommandant der Feuerwehr Cham (bis 1913).
1914 Während des Ersten Weltkriegs übernimmt Staub noch einmal interimistisch die Kommandantenstelle, während Johann Meier im Aktivdienst tätig ist.
1934 Am 24. März stirbt Staubs’ Ehefrau Katharina zuhause in Lindencham. [14] In einem kurzen Bericht in den Zuger Nachrichten wird festgehalten, dass «die Verstorbene als besorgte und reelle Wirtin weit herum bekannt war. Nach langer und geduldig ertragener Krankheit sei «die gute Mutter aus dem Kreise ihrer Lieben» verschieden. [15]
Schwiegersohn Adolf Grolimund-Staub (1893–1959), verheiratet mit Hedwig, übernimmt im gleichen Jahr den «Lindenhof». [16]
1939 Am 16. April stirbt Damian Staub «wohlvorbereitet, jedoch unerwartet schnell» im Asyl Cham. [17]
Einzelnachweise
- ↑ Amtsblatt für den Kanton Zug, Nr. 5, 04.09.1858. Neue Zuger Zeitung, 18.09.1858
- ↑ Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
- ↑ Zuger Volksblatt, 09.12.1885
- ↑ Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
- ↑ Zuger Nachrichten, 22.01.1887
- ↑ Neue Zuger Zeitung, 03.08.1887
- ↑ Zuger Nachrichten, 16.02.1887
- ↑ Zuger Nachrichten, 08.02.1888
- ↑ Mit 355 Stimmen (bei 578 Stimmberechtigten, 406 Stimmenden und einem absoluten Mehr von 204 Stimmen. Vgl. Neue Zuger Zeitung, 19.12.1888. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
- ↑ Zuger Nachrichten, 23.11.1889
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
- ↑ Zuger Nachrichten, 17.03.1894
- ↑ Zuger Nachrichten, 28.04.1894. Zuger Nachrichten, 26.09.1894
- ↑ Zuger Nachrichten, 26.03.1934
- ↑ Zuger Nachrichten, 29.03.1934
- ↑ Staatsarchiv Zug, CE 80.3, Wirtschaftswesen, Mappe Lindenhof, Gesuch vom 16.03.1934
- ↑ Zuger Nachrichten, 17.04.1939