Schulhausrain 2, Willihaus

Aus Chamapedia

Mitten im Quartier Kirchbühl, an der Stelle des heutigen Schulhauses Kirchbühl 2, stand bis 1997 eine Liegenschaft, die früher zum Kirchbühlhof gehörte.

Chronologie

1843 Erbaut wird das Ökonomiegebäude mit Ziegeldach (Ass.-Nr. 10d) wohl 1843 von den Gebrüdern Balthasar (1807–1883) und Johann Rast (geb. 1810). [1]

Die Liegenschaft erhält die Ass.-Nr. 10b, während die alte Ass.-Nr. 10b, eine Scheune und Trotte, neu die Nummer 154b erhält. [2]

1860 Kaufmann und Bürgerrat Fidel Villiger (1829–1899) kauft das Wohnhaus und das Ökonomiegebäude. [3]

1884 Fidel Villiger (1829–1899) verkauft ab seiner Liegenschaft das Haus mit Scheune (Ass.-Nr. 10b) an Michael Villiger-Hess. [4]

1902 Die Geschwister Berta und Karl Villiger übernehmen am 24. November die Liegenschaft. [5]

1905 Die Bürgergemeinde Cham kauft die Liegenschaft. [6]

1909 Der Lehrer und Musikkomponist Hans Willi (1875–1940) wohnt in der Liegenschaft und gründet hier den Musikverlag Willi, der Musiknoten, Werke, Lieder und Kompositionen veröffentlicht und vertreibt (ab 1954 ist der Musikverlag im Kantonalbankgebäude am Kirchenplatz untergebracht). [7]

1910 Von der Bürgergemeinde geht das Gebäude an die Einwohnergemeinde Cham. Es wird umgebaut. [8]

1915–1917 In unmittelbarer Nähe entsteht das neue Schulhaus Kirchbühl (Ass.-Nr. 336a). Das «Willihaus» trägt nun die Assekuranznummer 336b (später Ass.-Nr. 688a). [9]


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Das Quartier Kirchbühl in der Übersicht. Unterhalb des Schulhauses das «Willihaus» mit dem grossen Pflanzgarten, 02.06.1994


1955 Die Einwohnergemeinde lässt das Haus renovieren. Im oberen Stock finden die Menzinger Lehrschwestern eine Unterkunft. [10]. Vom «Willihaus» wird das Haus zum «Lernschwesternhaus» (bis zum Rückzug der Schwestern im Frühjahr 1969). [11] Beim Osteingang wohnt die Familie von Werkmeister Josef Stähli (1922–2013) mit den vier Kindern bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1987. [12]


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Das «Willihaus» beim Schulhaus Kirchbühl vor dessen Abbruch, 1997


1997 Am 10. März erfolgt der Spatenstich für die Schulhauserweiterung Kirchbühl II. Das «Willihaus» wird abgerissen. [13]


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Abbruch des «Willihaus», 04.03.1997


Einzelnachweise

  1. Grünenfelder, Josef, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe, Bd. 2, Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Bern 2006, S. 135
  2. Staatsarchiv Zug, G 617.6.1, Assekuranzregister Cham, 1. Generation (1813–1868), der Eintrag im 1. Band des Assekuranzregisters ist nicht ganz eindeutig
  3. Staatsarchiv Zug, G 617.6.1, Assekuranzregister Cham, 1. Generation (1813–1868)
  4. Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
  5. Staatsarchiv Zug, G 617.6.3, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 2. Band
  6. Staatsarchiv Zug, G 617.6.3, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 2. Band
  7. Zugersee-Zeitung, Festausgabe zur 1100-Jahr-Feier in Cham, 12./13.07.1958
  8. Staatsarchiv Zug, G 617.6.3, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 2. Band. Vgl. Anmerkung 1 (Grünenfelder), S. 135
  9. Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 2. Band
  10. Klosterarchiv Menzingen, Postenbuch Cham
  11. Staatsarchiv Zug, G 617.6.8, Assekuranzregister Cham, 4. Generation (1960–1990), 3. Band
  12. Freundliche Mitteilung von Benedikt Stähli, Cham, 16.03.2023
  13. Zuger Kalender 1998, Chronik 10.03.1997