Schnitzelbankgruppe Tröpflibrünzler

«Märk» Markus Jans (*1956), «Mäge» Max Schnurrenberger (*1956), «Jimmy» Roland Walker (*1956), «Peace» Christoph Eberle (1956–2024), «Pfindi» Armin Werder (*1956), «Mö» Werner Müller (1950–2006), 2004

Sechs Fasnächtler, die sich aus gemeinsamer Jungwacht-Zeit kannten, gründeten 1979 die Schnitzelbankgruppe «Tröpflibrünzler». Die Gruppe war bis 2020 aktiv.

Die sechs Fasnächtler

«Mö» Werner Müller (1950–2006), «Mäge» Max Schnurrenberger (*1956), «Pfindi» Armin Werder (*1956), «Märk» Markus Jans (*1956), «Jimmy» Roland Walker (*1956), «Peace» Christoph Eberle (1956–2024): Alle waren aktiv in verschiedenen Guggenmusiken: Mö und Jimmy bei den Casinostämper Zug, Pfindi bei der Flavio Baar, Peace bei den Plaggeister Cham, Mäge bei den Quaker Hünenberg und Märk bei den Lorzedräckgusler Cham. Und sie entscheiden sich, in Cham die Fasnacht zu beleben.

Mäge, Jimmy, Peace, Mö und Pfindi: Auftritt im Pfarreiheim Cham, 1981

Von Beginn weg war klar, dass sie Schnitzelbänke singen und kakophonisch musizieren wollten. Die gereimten Sprüche bezogen sich ausschliesslich auf Chomer Persönlichkeiten, Geschichten und Ungereimtheiten. Mit grosser Nervosität starteten sie am Schmutzigen Donnerstag 1979 spontan, ohne Vorankündigung, im Restaurant Bahnhof. Nach der für sie erfolgreichen Première folgten bis 2004 weitere wunderbare, einmalige und unterhaltsame Fasnachts-Abende in diversen Beizen Chams.

Das 40-Jahr-Jubiläum

Fünf der sechs Tröplfibrünzler-Mitglieder sind 1956 geboren. Deshalb feierten sie ihre runden Geburtstage in einem speziellen Rahmen. Anlässlich ihres 40. Geburtstags luden die Tröbrüs neben Freundinnen und Freunden, Chamer Persönlichkeiten (Susi Kuhn, Johnny Luck, Heinz Wyss, Lisbeth Schicker, Hans Martin Oehri, Alois Steiner …), die oft in ihren Schnitzelbänken Thema waren, ein. Die Gäste trafen sich beim Papieri-Pförtnerhaus. Von dort ging’s mit dem Papieribähnli in einem SBB-Personenwagen zum Bahnhof Cham. Es war das einzige Mal in der Geschichte der PapieriLoki «Marie», dass sie Privatpersonen transportieren durfte.

«Marie» zieht einen Personenwagen mit den Gästen der Tröpflibrünzler; im Vordergrund Trudi Steiner, Ehefrau von Gemeindepräsident Alois Steiner (1928–2012).

Anekdoten

Roli Walker arbeitete beim Radio Sunshine als Moderator. Er nutzte diesen Kanal für Aufrufe. Zum Beispiel für den Fasi-Umzug «Vom Land- zum Stadt-Ei»: «Bitte melden Sie sich, wenn Sie alte Federkissen haben, wir holen sie ab!» Am Umzug wurden die Kissen aufgetrennt und die Zuschauer «eingefedert». Die Zuschauer in den vordersten Reihen kriegten am meisten ab. Die Federn lagen noch wochenlang in den Strassen Chams. Für die Tröbrü ist es Usus, dass jedes Jahr ein neues «Fasnachtsgwändli» gestaltet wird. 1985 machte Radio Sunshine einen weiteren Aufruf, doch bitte alte Tüll-Vorhänge zu sammeln und zur Abholung bereitzuhalten. Die Unmenge von Vorhängen wurde zur Vollendung in einer Waschmaschine gefärbt, was auch an der Maschine und den danach gewaschenen Alltagskleidern Spuren hinterliess.

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Legendär waren Auftritte mit gemalten Bildern, Masken und Instrumenten, nicht nur in den Chamer Wirtshäuser, sondern auch an privaten Veranstaltungen oder Vereinsversammlungen. Jahr für Jahr lud der Gemeinderat die «gemeindlichen Hofnarren» zu ihrer Montagssitzung ein, im Wissen, dass gerne Politiker angeschwärzt und durch den Kaffee gezogen werden, aber auch um direkt und aktuell informiert zu sein.

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Jedes Fasi-Jahr stand unter einem speziellen Motto: Vorhang auf, ii loche, Stadtfest … entsprechend diesem Motto wurde das Gwändli entworfen und ein spezielles Geschenk (ein Goodie) hergestellt oder eingekauft und den Sponsorinnen und Sponsoren abgegeben. 1983 war es ein 50 cm langes grosses Zündholz. Im Rebstock hingen diese neben der Theke, bis das Restaurant 2014 abgebrochen wurde.

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Am Stadtfest 1986 wollen die Tröpflibrünzler auch einen Beitrag leisten, Vereine sind dazu aufgerufen, ein Beizli zu betreiben. Im Untergeschoss des hinteren Teils des Restaurant Kreuz wird eine Tropfsteinhöhle gestaltet. Im Angebot waren Lachsplättli und Cüpli. Der Lachs wurde auf eigens von Böbbi Schiess zu diesem Anlass aus Steinplatten gefrästen Rondellen drapiert. Leider musste das Service-Team die Lachse und auch die eingeschenkten Cüpli mangels Kundschaft selbst «vernichten». Auch die Auftritte an der Generalversammlung der Braunvieh-Zucht-Genossenschaft Cham am Güdelsmontag waren jeweils ein Höhepunkt. Nach der offiziellen Abhandlung der Traktandenliste traten die Tröbrü auf. Mancher Spruch über einzelne Bauern wurde eigens und für diesen Anlass geschrieben und nur dort vorgetragen. Der Motion des Vereins Tröpfli-Brünzler Cham vom 9. Dezember 2016 betreffend «Fasnachtsbeflaggung mit Beleuchtung» wurde an der Gemeindeversammlung vom 26. Juni 2017 grundsätzlich zu gestimmt, vielleicht auch wegen eines eigens gedichteten Spruches, der an der Versammlung live vorgetragen wurde.