Rehholz
Mit rund 19,5 Hektaren Fläche gehört das Rehholz östlich von Rumentikon zu den grösseren Waldgebieten in der Gemeinde Cham. Mit Rehen hat der Name aber nichts zu tun.
Chronologie
1610 Im Urbar [= Verzeichnis von Besitzrechten, Güterverzeichnis] von Maria Margareta Honegger (gest. 1625), Äbtissin im Zisterzienserinnenkloster Frauenthal von 1602 bis 1625, wird das Rehholz erstmals erwähnt: «ein stuck holtz, gnambtt jm Rennholtz». [1]
1667 Auf der Landkarte des Zürcher Kartografen Hans Konrad Gyger (1599–1674) ist ein grosses Waldgebiet von der Löberen bis hinunter nach Rumentikon eingezeichnet.
1779 Der sehr detaillierte, von den Gemeinden Lindencham und Rumetik finanzierte Plan «Grund-Risse uber die Gemeinwercke Linden-Kahm u[nd] Romelticken, aufgenommen und geometrisch in grund gelegt» des Kartografen Jakob Joseph Clausner (1744–1797) enthält auch zwei Spezialpläne des Rehholz («Plan über das Reeholtz u[nd] Rumelticken») und des heutigen Usserholzes.
um 1845 Auf der 1845/46 aufgenommenen Landeskarte des Genfer Kartografen Claude Marie Jules Anselmier (1815–1895) ist zwischen dem Tobelbach und Friesencham ein grösseres Waldstück eingezeichnet, etwa dort, wo heute das Rehholz liegt.
1887 Im Topografischen Atlas von Hermann Siegfried (1819–1879) ist das Rehholz eingetragen. Bezüglich Ausdehnung und Gestalt hat das Bild im Vergleich zu heute kaum grössere Veränderungen erfahren. Ersichtlich ist bereits die auffällige Rodungsfläche an der Rehhalde nordöstlich der Schönau.
2017 Im Rehholz finden sich Grundstücke im Besitz des Kantons Zug, der Einwohnergemeinde Cham und verschiedener Privatpersonen. [2]
Namensgebung
Auf den ersten Blick scheint der Name Rehholz «Wald mit vielen Rehen (lat. cervus capreolus)» zu bedeuten. Die ältesten schriftlichen Belege zeigen aber eine ursprüngliche Form *Ren(-bach-)holz, also «Waldstück beim Renbach». Der Gewässername Renbach ist vom frühen 15. bis ins 18. Jahrhundert bezeugt. Es ist die alte Bezeichnung des heutigen Tobelbachs. Der Renbach ist der «Bach, der schnell fliesst». Der Name bezieht sich auf den Unterlauf des Tobelbachs, der südlich von Rumentikon durch eine tief eingeschnittene Rinne hinunter zur Lorze stürzt. [3]
Aktueller Kartenausschnitt
Einzelnachweise
- ↑ Klosterarchiv Frauenthal, Urbar der Äbtissin Maria Margareta Honegger, o.S.
- ↑ www.zugmap.ch, Einträge Grundstücknummern 842, 845, 859f., 862–864, 1019f., 1022–1040, 1043–1046 [Stand: 05.11.2017]
- ↑ Dittli, Beat, Zuger Ortsnamen. Lexikon der Siedlungs-, Flur- und Gewässernamen im Kanton Zug. Lokalisierung, Deutung, Geschichten, Zug 2007, Bd. 4, S. 44–46