Gretener Walter (1931–2020)
Walter Gretener war ein Chamer Bauer und hat zeitlebens mit seinem Bruder Xaver auf dem Hof in Enikon gelebt und gearbeitet.
Stationen
1931 Walter wird am 28. April als zweites Kind von Xaver (1904–1934) und Hedwig Gretener-Bütler (1903–1983) in Enikon bei Cham geboren. [1]
1933 Walter ist zweijährig, als sein Vater an Tuberkulose erkrankt, und dreijährig, als dieser 1934 stirbt.
1937 Walter besucht in Cham zwei Jahre den Kindergarten, danach die Primar- und Sekundarschule.
1950–1952 Er bildet sich in den Wintern 1950/1951 und 1951/1952 an der Landwirtschaftlichen Schule Pfäffikon SZ zum Landwirt aus. Dazwischen absolviert er 1951 die Rekrutenschule in Airolo TI.
1952 Walter arbeitet mit seinem Bruder Xaver (*1930) zusammen auf dem Bauernhof in Enikon. Er unternimmt verschiedene Reisen, beispielsweise nach Lourdes FR. Besonders stolz ist er auf seinen Flug mit dem «Jumbo Jet», einer Boeing 747.
1973 Walter Gretener wird Mitglied im Männerchor Hünenberg. 2003 ernennt ihn der Chor zum Ehrenmitglied. Später tritt er auch der Senioren-Tanzgruppe bei. [2]
2017 Walter Gretener zieht von Enikon ins Alterszentrum Büel um.
2020 Am 1. April stirbt er, innerlich gut vorbereitet und friedlich, im Alterszentrum Büel.
Anekdoten
- Der Kindergarten sei die schönste Zeit in seinem Leben gewesen, erzählt Walter, obwohl er später in der Schule die besten Zeugnisse vorweisen kann. [3]
- Als sein Bruder Xaver die Schulzeit beendet, will Walter auch gleich mit ihm austreten. Er besucht mit Xaver zusammen den Abschlussgottesdienst, geht aber auf Zureden hin weiter in die 2. Sekundarschulklasse.
- Der entbehrungsreiche erste Lebensabschnitt ist gekennzeichnet vom Zweiten Weltkrieg, von Lebensmittelrationierungen, von der von Friedrich Traugott Wahlen (1899–1985) konzipierten «Anbauschlacht» und von Kühen als Zugtiere auf dem von seiner Mutter und einem Mitarbeiter geführten Hof.
- In den militärischen Wiederholungskursen in den Gotthard-Festungen darf Gefreiter Gretener in Bergschuhen und mit Schürze den Offizieren das Essen servieren, «für es bitzeli me Sold».
- Seine allseits bekannt grossen Hände packen auf dem Hof tüchtig zu, «schaffen» bezeichnete Walter als sein Hobby.
- Nach seinen sonntäglichen Gottesdienstbesuchen weilt er gerne bei einem «Gläsli Wiisse» im Kreuz oder im Café Luzia. Er will den Leuten, die er dort oder irgendwo auf seinen Wegen traf, mit seiner Freundlichkeit Freude bereiten.
- Mit seinem Elektro-Fahrzeug ist Walter, als er älter wird, oft vom Alterszentrum aus in der näheren Umgebung unterwegs. Oft fährt er ins Café Luzia oder in den «Lorzenhof». Einmal bleibt sein Gefährt mitten auf der Kreuzung beim Alpenblick stehen und der Verkehrsfluss wird jäh gebremst. Walti hat Glück. «All händ mer gholfe, über d’Stross z’cho, ich bi scho e Glückspilz!»
Filmdokument