Bühlmann Alois (1914–1998)

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Portrait von Bühlmann Alois (1914–1998)
Portrait von Bühlmann Alois (1914–1998)

Vorname: Alois
Nachname: Bühlmann-Jurt
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 11. Dezember 1914
Geburt­sort: Hochdorf LU
Todes­datum: 20. Juli 1998
Todes­ort: Erstfeld UR
Beruf: Gemeindeschreiber
Amt: Kantonsrat
Partei: Katholisch-Konservative Partei

Alois Bühlmann-Jurt war Gemeindesekretär, Friedensrichter, während 28 Jahren Gemeindeschreiber und während acht Jahren Kantonsrat.



Bühlmann-Jurt Maria (1920–2013)
Der Gemeinderat von Cham, 1962: Samuel Fischer (1907–1965), Vizepräsident (Waisenamt); Jakob Freimann (1915–2008) (Bauamt); Heinrich Habermacher (1902–1983), Gemeindepräsident; Alfred Stöckli (1902–1964) (Polizei- und Militärwesen); Georg Moos (1914–1967) und Alois Bühlmann (von links)
Der Gemeinderat von Cham, 1972: Robert Schneider (1921–2014), Sergio Foglia (1930–2019), Heinrich Baumgartner (1923–2013), Heinz Buhofer (1927–2017), Alois Steiner (1928–2012) und Alois Bühlmann (von links)


Stationen

1914 Alois Bühlmann kommt am 11. Dezember in Hochdorf LU zur Welt, gut fünf Monate nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Er ist der älteste von acht Geschwistern und Bürger von Ruswil LU. [1] In Hochdorf und Beromünster LU verbringt er seine Kind- und Jugendzeit. Nach der Sekundarschule macht er Sprachaufenthalte in Thonon-les-Bains F am Genfersee und in Lugano. Anschliessend besucht er die Handelsschule in Luzern und absolviert eine kaufmännische Lehre auf der Gemeindekanzlei von Menziken AG.

1943 Mitten im Zweiten Weltkrieg erhält Bühlmann die Stelle als Kanzleisekretär bei der Einwohnergemeinde Cham. [2]

1944 Am 3. Juli heiratet Bühlmann Maria Jurt aus Beromünster LU (1920–2013). Sie haben miteinander drei Kinder. [3]

1949 Als aktiver Sänger im Männerchor Cham übernimmt Bühlmann auch das Präsidium des Vereins (bis 1953). Nach wenigen Jahren Aufenthalt in Cham wird Bühlmanns' Autorität in Cham anerkannt: Er erhält das vertrauensvolle Friedensrichteramt. [4]

1951 «Der Dienst für die Öffentlichkeit und für das Gemeinwesen war seine eigentliche Berufung»: [5] Bühlmann, der Kanzleisekretär, wird zum Gemeindeschreiber befördert. [6] Dafür gibt er das Amt des Friedensrichters ab. [7]

1962 Die Chamer wählen Bühlmann als katholisch-konservativen Kantonsrat (bis 1970). [8] In der Lokalpartei fungiert er als Vizepräsident. Seine Haupttätigkeit bleibt aber das Gemeindeschreiberamt.

1965 Bühlmann wird Präsident der CVP-Fraktion im Kantonsrat. Und der Männerchor Cham ernennt ihn zum Ehrenmitglied.

1977 Bühlmann nimmt ein früher ausgeübtes Amt wieder an: Er wird abermals Friedensrichter von Cham (bis 1988).[9]

1979 Bühlmann, mittlerweile 65-jährig, tritt als Gemeindeschreiber zurück. [10] Sein Nachfolger wird Herbert Arnet (1950–2001) aus Wolhusen LU.

1998 Er, der so gerne in den Schweizer Bergen unterwegs war, kehrt am 20. Juli von einer Bergtour im Erstfeldertal UR nicht mehr zurück. Am 22. Juli wird eine Vermisstenanzeige publiziert. [11]

Doch auch während einer grossen Suchaktion der Urner Polizei, der Rettungsstation Erstfeld mit Helikoptern der Rega und Suchtrupps des Schweizerischen Alpenclubs SAC (Sektion Rossberg) wird der vermisste Bühlmann nicht gefunden. [12] Am 6. November wünschen die Angehörigen in Cham einen Gedenkgottesdienst mit Pfarrer Leopold Kaiser (*1947) [13], am 7. Dezember erscheint der Nachruf in den Zuger Zeitungen.


Bühlmann privat

In seiner knapp bemessenen Freizeit ist Bühlmann gerne mit seiner Familie zusammen. Doch er engagiert sich auch bei der katholischen Kirchgemeinde, wo er in der Kommission für die neue katholische Kirche in Hünenberg mitwirkt. Zudem ist er aktiv bei den Chamer Standschützen, in der Theatergesellschaft Cham, in der Männerriege und im Männerchor Cham. [14]


Würdigung

Alois Bühlmann war ein gewissenhafter Staatsbeamter. «Er war ein souveräner Leiter der Gemeindeverwaltung sowie ein kompetenter und loyaler Partner des Gemeinderates. Er hatte ein ausgeprägtes Verständnis für die Anliegen und Sorgen der Bürgerinnen und Bürger und genoss deshalb ein hohes Ansehen bei Bevölkerung und Behörden.» [15]


Einzelnachweise

  1. Neue Zuger Zeitung, 07.12.1998
  2. Neue Zuger Zeitung, 07.12.1998
  3. Neue Zuger Zeitung, 07.12.1998
  4. Staatskalender des Eidgenössischen Standes Zug 1949/1950–1951/1952
  5. Neue Zuger Zeitung, 07.12.1998
  6. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  7. Zuger Kalender, Chronik 31.12.1950
  8. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  9. Staatskalender des Eidgenössischen Standes Zug 1977/1978–1987/1988
  10. Zuger Neujahrsblatt, Chronik 31.12.1979
  11. Neue Zuger Zeitung, 22.07.1998
  12. Neue Zuger Zeitung, 27.07.1998
  13. Zuger Presse, 06.11.1998
  14. Neue Zuger Zeitung, 07.12.1998
  15. Neue Zuger Zeitung, 07.12.1998