Adelheid-Page-Strasse 10
Westlich des markanten Bauernhauses Adelheid-Page-Strasse 8 liegt die Trotte, die aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt.
Chronologie
1850–1900 Der Trottenbau (Ass.-Nr. 25b) wird als Zusatzgebäude zum benachbarten Bauernhaus Adelheid-Page-Strasse 8 erstellt. Das genaue Entstehungsdatum ist nicht überliefert. Es handelt sich um einen separaten Ökonomiebau, wie er für die damalige Zeit typisch ist. [1]
1862/1863 Die Liegenschaft gehört Hugo Grimmer (1827–1908), einem protestantischen Einwanderer aus dem Grossherzogtum Baden. [2]
1864 Der Bau der Bahnlinie Zug–Luzern durch die Schweizerische Nordostbahn NOB hat tiefgreifende Folgen für Bauernhof und Trotte: Die Bahngeleise beanspruchen den südlich gelegenen Teil der Ursprungsparzelle. Die Gebäude stehen direkt am bahnbedingten Geländeeinschnitt und an der neuen Eisenbahnbrücke.
1906 Wie das Wohnhaus geht auch die Trotte in den Besitz von Hugo's Sohn Walter Grimmer (1862–1936) über. [3]
1917 Die Chamer Firma Nestlé & Anglo-Swiss Condensed Milk Company kauft am 5. Februar die Gebäude. [4]
1946 Landwirt Klemenz Holzgang kauft das Bauernhaus mit der Trotte am 28. Februar von der Nestlé. [5]
1969 Nach dem Tod von Holzgang übernimmt die Erbengemeinschaft die Liegenschaften. [6]
1999 Der Trottenbau soll abgerissen werden. Die kantonale Denkmalpflege setzt sich für eine Bewahrung der ganzen historischen Baugruppe ein, so dass die Trotte eine Umnutzung erfährt: Aus dem landwirtschaftlichen Ökonomiegebäude wird dank aufwändigem Umbau ein Wohngebäude mit hoher Wohnqualität, das nun auch unter Denkmalschutz gestellt wird. Der Architekt ist Hansruedi Blank aus Zug. [7]
2020 Die Liegenschaften Adelheid-Page-Strasse 8 und 10 sind im Besitz von Maria Theresia Brunner aus Männedorf ZH. [8]
2024 Die Liegenschaft ist im Verzeichnis der geschützten Denkmäler der Gemeinde Cham enthalten. [9]
Würdigung
Das Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug schreibt über den Trottenbau: «Als Teil des spätmittelalterlichen „Städtli“ kommt dem Wohnbau mit der zugehörigen ehemaligen Trotte und seinem nach Süden orientierten Gartenumschwung ein sehr hoher heimatkundlicher Wert zu. (...) Zeit- und regionaltypisch ist auch die Konstruktionsweise der Trotte als separater Ökonomiebau neben dem Wohnhaus, somit ist das ehemalige Trottengebäude ein wichtiger Teil der Baugruppe.» [10]
Aktueller Kartenausschnitt
Einzelnachweise
- ↑ Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug, Datenblatt zur Bestandesaufnahme historischer Bauten im Kanton Zug, Adelheid-Page-Strasse 8 [Stand: 20.05.2020]
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.4, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 1. Band
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.4, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 1. Band
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.6, Assekuranzregister Cham, 4. Generation (1960–1990), 1. Band
- ↑ Horat, Heinz, Adelheid-Page-Strasse 8, Trottengebäude, in: Tugium 17, 2001, S. 19f. Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug, Datenblatt zur Bestandesaufnahme historischer Bauten im Kanton Zug, Adelheid-Page-Strasse 8 [Stand: 20.05.2020]
- ↑ www.zugmap.ch, Eintrag Grundstücknummer 2922; Grundbuchfläche: 271 m²; Gebäude: 79 m²; übrige befestigte Fläche: 1 m²; Gartenanlage: 191 m² [Stand: 20.05.2020]
- ↑ Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug, Verzeichnis der geschützten Denkmäler der Gemeinde Cham, Grundstücknummer 2922 [Stand: 15.05.2024]
- ↑ Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug, Datenblatt zur Bestandesaufnahme historischer Bauten im Kanton Zug, Adelheid-Page-Strasse 8 [Stand: 20.05.2020]