Seidelbach

Aus Chamapedia

Ein Seitenarm mündet in den Hauptarm des Seidelbachs im Lindenchamerried


Kleiner Bach aus dem Lindenchamerried, der heute zunächst in nordöstlicher Richtung entlang der Autobahn A4 fliesst, diese unterquert und dann in östlicher Richtung durch das Hammer- oder Streckiwäldli zum Landgut Hammer fliesst und dort in die Lorze mündet. Der Bach wurde im 18. Jahrhundert Riedbach genannt. Seit der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts ist auch der Name Wasenbach oder Wasenbächli gebräuchlich.


Der Unterlauf des Seidelbachs beim Hammergut, undatiert (vor 1950)

Chronologie

1764 Bei einer Güterbeschreibung des Landgutes Hammer wird der «Rietbach» (also der aus dem Lindenchamerried herausfliessende Bach) als Begrenzung erwähnt. [1]

1887 Im Topografischen Atlas von Hermann Siegfried (1819–1879) sind im Lindenchamerried, einem ehemaligen Feuchtgebiet westlich des Klosters Heiligkreuz, drei Quellbäche erkennbar. Eine Quelle liegt im Schützenwäldli auf dem Gebiet der Gemeinde Hünenberg.

2005 Im Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) der Einwohnergemeinde Cham wird die Wichtigkeit von natürlichen und künstlichen Verbindungen wie beim Wasenbach gegen Heiligkreuz und Lindencham für die Vernetzung der Gemeindegebiete südlich und nördlich der Autobahn A4 beschrieben. [2]

2010–2015 Im Rahmen des Vernetzungsprojektes Städtli-Enikon-Heiligkreuz des Vereins Lebensraum Landschaft Cham (LLC) werden mit der Neupflanzung von Hecken und der Uferbestockung entlang der Autobahn A4 erste Renaturierungsmassnahmen umgesetzt. Zudem wird eine Hektare ehemaliges Riedland am Oberlauf des Seidelbaches renaturiert, Teiche angelegt und ein neuer, sorgfältig angelegter Fussweg von Heiligkreuz über die Lindenchamerforren bis zum Schützenwäldli gebaut. [3]


Namensgebung

Eine Erklärung für die erstmals im Topografischen Atlas von 1887 fassbare Namensgebung ist schwierig. Der Zuger Ortsnamenforscher Beat Dittli (*1955) sieht allenfalls die Möglichkeit einer Deutung mit neuhochdeutschen Wort Seidel (mittelhochdeutsch sîdelîn, sîdel, entlehnt aus lat. situla [= Eimer]), der Bezeichnung für ein kleines Bierglas bzw. für ein Flüssigkeitsmass (3–5 Deziliter). Dies würde dann auf die eher geringe Wassermenge hinweisen. [4]


Historische Karten

Siegfriedkarte 1887

Ausschnitt aus der Siegfriedkarte von 1887: Der Seidelbach verläuft vom Schützenwäldli in der Gemeinde Hünenberg zum Streckiwäldli


Aktueller Kartenausschnitt

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Fotoalbum


Einzelnachweise

  1. Staatsarchiv Zug, Hypothekenbücher, Bd. 24, fol. 155v. Dittli, Beat, Zuger Ortsnamen. Lexikon der Siedlungs-, Flur- und Gewässernamen im Kanton Zug. Lokalisierung, Deutung, Geschichten, Zug 2007, Bd. 4, S. 57, 307; Bd. 5, S. 176
  2. Landschaftsentwicklungskonzept (LEK), Einwohnergemeinde Cham, Oktober 2005, S. 11
  3. Hofmann, Andreas/ Dietschi, Severin, Vernetzungsprojekt Städtli-Enikon-Heiligkreuz, Gemeinde Cham, 1. Projektphase 2010–2015, Frick 2011. Georg, Andreas et al., Aufwertung der Chamer Landschaft, Zehn Jahre «Lebensraum Landschaft Cham», Cham 2017, S. 48–51
  4. Vgl. Anmerkung 1 (Dittli), Bd. 4, S. 307