Schellenmattstrasse 10
Das Doppelwohnhaus zwischen Schellenmattstrasse und Enikerweg geht auf die Nestlé & Anglo-Swiss Condensed Milk Company zurück. Die Chamer Milchfabrik erbaut es 1912 mit geschweiftem Giebelfeld.
Chronologie
1912 Die Nestlé & Anglo-Swiss Condensed Milk Company in Cham lässt im Quartier Enikon das Doppelwohnhaus Schellenmattstrasse 10 / Enikerweg 9 für ihre Belegschaft erstellen [1]; es ist vor allem für das höhere kaufmännische Personal vorgesehen. [2] Gleichzeitig wird südlich davon, an der Pilatusstrasse 6/8, ein identisches Haus gebaut. Es weist einen durchgehenden Mansardgiebel auf. Im Mansarddach sind «charakteristische Lukarnen mit leicht geschweiftem Giebelfeld» zu erkennen. An der westlichen Giebelseite befinden sich schöne hölzerne Veranden mit feinsprossiger Verglasung über die drei Geschosse. [3]
1950 Am 25. Oktober erwirbt Gottlieb Tresch-Sennrich (1910–1986) das Doppelwohnhaus Schellenmattstrasse 10 / Enikerweg 9. [4]
1955 Lorenz Stirnimann-Huber (1919–2000) erwirbt am 10. Oktober den Hausteil Schellenmattstrasse 10 von Gottlieb Tresch-Sennrich. [5]
1960 Vor dem Haus wird zur Strasse hin eine freistehende Doppelgarage erstellt.
1967 Lorenz Stirnimann erweitert den Wohnraum des Hauses: Der vordere Hausteil mit der Veranda wird mit einer Holzverschalung umgeben, mit Zementfaserplatten bedeckt und mit einem Verputz versehen. Alle Fenster werden ersetzt. Lorenz Stirnimann, von Beruf Schreiner im Zisterzienserinnenkloster Frauenthal, führt die meisten Arbeiten selbstsändig durch. [6]
1968 Eine Zentralheizung ersetzt die mit Holz gefeuerten Kachelhofen, die sich jeweils in den Fluren der drei Wohnungen befanden. Jedes Zimmer erhält einen eisernen Heizradiator. Im Keller wird ein Öltank eingebaut und ein Ölbrenner der Marke «Elco» installiert. [7]
1988 Paul Stirnimann übernimmt von seinem Vater Lorenz die Liegenschaft. [8]
1990 Das Haus wird unter der Leitung des Architekturbüros Heinz Werder, Cham, nochmals um 3,7 Meter in Richtung Osten erweitert und erhält eine vorgelagerte Dachterrasse. Die Fassade wird wieder dem Originalzustand angenähert, indem der Verputz durch eine Holzfassade ersetzt wird. [9]
2017 Auf der Südseite des Dachs wird eine Photovoltaikanlage installiert. [10]
2022 Die Liegenschaft gehört Paul Stirnemann aus Cham. [11]
Bewohner / Bewohnerinnen
Historische Flugaufnahmen
Die Flugaufnahmen (jeweils Ausschnitte der Originaldatei) zeigen die Entwicklung im Gebiet Enikon:
1919 Walter Mittelholzer (1894–1937) fotografiert ein weitgehend unüberbautes Gebiet in Enikon West. Die beiden «Nestlé-Häuser» sowie die Häuser am Rosenweg stehen bereits.
Dokument
Grundbuchplan von 1955, als Lorenz Stirnimann den Hausteil Schellenmattstrasse 10 kauft. Zu erkennen sind die Berechnungen des neuen Eigentümers zu den Grössenverhältnissen der benachbarten Liegenschaften.
Aktueller Kartenausschnitt
Einzelnachweise
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.3, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 2. Band, Freundliche Auskunft von Philippe Bart, Staatsarchiv Zug, 19.05.2022
- ↑ Freundliche Auskunft von Thomas Gretener, Cham, 10.06.2022
- ↑ Grünenfelder, Josef, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe, Bd. 2, Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Bern 2006, S. 134
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 2. Band
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 2. Band
- ↑ Freundliche Mitteilung von Paul Stirnimann, Cham, 11.07.2022
- ↑ Freundliche Mitteilung von Paul Stirnimann, Cham, 11.07.2022
- ↑ Freundliche Mitteilung von Paul Stirnimann, Cham, 11.07.2022
- ↑ Freundliche Mitteilung von Paul Stirnimann, Cham, 11.07.2022
- ↑ Freundliche Mitteilung von Paul Stirnimann, Cham, 11.07.2022
- ↑ www.zugmap.ch, Eintrag Grundstücknummer 1439 [Stand: 22.07.2022]