Schützenhaus Enikon
Das ehemalige Schützenhaus in Enikon wird 1865 als Ersatz für einen weiter östlich an der Hünenbergerstrasse gelegenen Vorgängerbau erstellt. 1908 wird die Anlage erneuert. Nach einem Unfall wird das Schützenhaus 1950 geschlossen und noch bis 1975 als Werkhof für die Einwohnergemeinde genutzt.
Chronologie
1865 Das Schützenhaus im Kirchbüel wird durch eine neue Schiessanlage (Ass.-Nr. 147) etwas weiter westlich bei Enikon an der Hünenbergerstrasse mit acht Scheiben und einer Schussweite von 240 Metern ersetzt. [1] Teile des alten Schützen- und Zeigerhauses werden wiederverwendet. [2] Der Bau der neuen Schiessanlage mit acht Scheiben und einer Schussweite von 240 Metern wird Maurermeister Käppeli übertragen. [3] Vertraglich wird festgelegt, dass er das alte Schützen- und Zeigerhaus abbricht und am neuen Ort mit einigen Änderungen bis Juli 1866 wieder aufstellt. Maurermeister Käppeli kauft vom alten Zeigerhaus die Holzbestandteile sowie die Dachziegel für 170 Franken. Der Voranschlag rechnet mit 5219 Franken. Da die Schützen mit den Leistungen von Käppeli sehr zufrieden sind, zahlten sie ihm eine Gratifikation von 40 Franken. [4]
1898 Das neue Ordonnanzgewehr («Modell 1886») mit höherer Reichweite und Durchschlagskraft macht den Schiessstand und den Kugelfang in Enikon unbrauchbar. Die Chamer Schützen schiessen im Choller oder im Schönbüel bei Rumetik. Man will die Anlage in Enikon erneuern, doch die Schützen aus Hagendorn und Niederwil bevorzugen einen Schiessstand in der Nähe ihrer Dörfer. [5]
1906 Nach mehrjährigen Diskussionen und Standortevaluationen beschliesst die Schützengemeinde am 27. Mai den Umbau der alten Anlage. Die Einwohnergemeinde unterstützt dieses Ansinnen und genehmigt eine Subvention. Darauf gründen im Dezember 1907 unzufriedene Schützen in Hagendorn und Niederwil die Schützengesellschaft Hagendorn-Wil. [6]
1907/1908 Das neue Schützenhaus (Ass.-Nr. 147a) wird, leicht nach Osten verschoben, mit 12 Schiessständen, einem Scheibenstand (Ass.-Nr. 147b) auf 300 Meter Entfernung für acht Scheiben und einem Scheibenstand auf 400 Meter Entfernung für vier Scheiben erstellt. [7] Das neue Schützenhaus im Heimatstil ist «ein niedriger, lang gestreckter Bau unter hohem Halbwalmdach.» Der Neubau kostet 44'000 Franken. Die Einwohnergemeinde zahlt 16'000 Franken. [8]
1911 Der dritte Zuger Kantonalschiesstag wird im Schiessstand Enikon ausgetragen. [9]
1915 Am 12. August kauft die Einwohnergemeinde das Schützenhaus. [10]
1950 Der alte Schiessstand in Enikon wird nach einem Zeigerunfall geschlossen und wird als Werkhof und Materialmagazin der Gemeinde genutzt. Die Chamer Schützen müssen nach Zug in das Schützenhaus im Choller ausweichen. [11]
1952 Der Scheibenstand wird abgetragen. [12]
1972 Das ehemalige Schützenhaus wird abgerissen. [13] Auf dem Land entsteht die Überbauung Chliweid. [14]
Karten
Einzelnachweise
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.1, Assekuranzregister Cham, 1. Generation (1813–1868). Gruber, Eugen et al., Geschichte von Cham, Bd. 2, Cham 1962, S. 264
- ↑ Merz, Anna, Jubiläumschronik. 400 Jahre Schiesssportverein Cham-Ennetsee 1612–2012, Zug 2012, S. 43
- ↑ Gruber, Eugen et al., Geschichte von Cham, Bd. 2, Cham 1962, S. 263
- ↑ https://ssvcham-ennetsee.ch/wp-content/uploads/2017/04/Jubilaeums-Chronik_SSV.pdf, konsultiert 17.10.2024
- ↑ Vgl. Anmerkung 1 (Gruber et al.), S. 265
- ↑ Vgl. Anmerkung 1 (Gruber et al.), S. 265
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band. Vgl. Anmerkung 2 (Merz), S. 44
- ↑ Grünenfelder, Josef, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe, Bd. 2, Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Bern 2006, S. 111. Vgl. Anmerkung 2 (Merz), S. 44
- ↑ Vgl. Anmerkung 1 (Gruber et al.), S. 265
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.4, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 1. Band
- ↑ Vgl. Anmerkung 1 (Gruber et al.), S. 265
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.4, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 1. Band
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.6, Assekuranzregister Cham, 4. Generation (1960–1990), 1. Band
- ↑ Vgl. Anmerkung 2 (Merz), S. 45