Rombach Fritz (1902–1968)
Der deutsche Staatsangehörige Fritz Rombach kam als Uhrmacher der Landis & Gyr in die Schweiz. In Cham wurde er zu einem Begriff, weil er ab 1942 mit seiner Frau Elsa eine Handlung für Kolonialwaren führte.
Stationen
1902 Fritz Rombach kommt am 29. April in Schonau bei Triberg im Schwarzwald zur Welt. Nach den Schulen bildet er sich zum Uhrmacher aus. [1]
um 1935 Rombach zieht in die Schweiz. Er findet beim Elektrokonzern Landis & Gyr in Zug Arbeit. In Cham lernt er Elsa Fornari (*1912) kennen, die Tochter von Emilia Katherina (1889–1972) und Giovanni Fornari (1885–1916). Fritz Rombach und Elsa Fornari lieben sich und heiraten. [2]
1942 Fritz Rombach gründet mit seiner Frau Elsa eine Handlung für Kolonialwaren, Comestibles und Weine im «Sonnhof» an der Luzernerstrasse. [3] Der «Sonnhof» an der Luzernerstrasse 28, 1939 erbaut, ist damals mit seinem verglasten Erdgeschoss ein sehr modernes Gebäude [4] und für Gewerbetreibende attraktiv. Die Kundschaft des Einkaufsladens freut sich über die vielen italienischen Spezialitäten wie Wein, Salami oder Teigwaren, die Elsa importiert. Es kommen dem Angebot entsprechend viele Italienerinnen und Italiener in den Laden der Rombachs, zuweilen sogar aus Zürich. [5]
1945 Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ermittelt die Justizdirektion des Kantons Zug gegen alle Deutschen, die während des Kriegs Mitglied der Deutschen Kolonie gewesen sind. Auch Fritz Rombach war ein Mitglied. Doch weil nichts gegen ihn vorliegt, wird er nicht ausgewiesen und das Verfahren eingestellt. [6]
1946 Fritz und Elsa Rombach-Fornari kaufen die benachbarte Liegenschaft Luzernerstrasse 26 auf der Ostseite der Bahnhofstrasse. [7]
1950 Die bisherige Firma «Frau Rombach» wird gelöscht; die Aktiven übernimmt die neu gegründete Firma «Fritz Rombach». [8]
1952 Rombach zieht in der Nachbarschaft um, von der Luzernerstrasse 28 an die Luzernerstrasse 26, vom modernen «Sonnhof» in sein eigenes klassizistisches Gebäude. Rombach verkauft Liköre, Spirituosen, Weine, Lebensmittel, Fleischwaren, Spezereien, Schokolade, Kolonial- und Raucherwaren etc. «Neu führen wir auf immer wieder von Kunden geäusserten Wunsch Wurstwaren und Aufschnitt. Eine moderne Kühlanlage gibt Ihnen Gewähr, dass Sie bei uns immer frische Ware erhalten.» [9]
1955 Fritz Rombach und seine Frau Elsa lassen sich in Cham einbürgern. [10]
1958 Rombach wirbt mit seinen alkoholhaltigen Getränken: «Ganz besondere Aufmerksamkeit schenkt der Geschäftsinhaber dem Verkauf preiswerter, qualitativ hochklassiger Weine und Liköre.» [11]
1960 Fritz und Elsa Rombach-Fornari schliessen ihren Einkaufsladen für immer. [12]
1968 Fritz Rombach stirbt am 27. März im Alter von knapp 66 Jahren. Seine Frau Elsa übernimmt die Liegenschaft.
Einzelnachweise
- ↑ Freundliche Mitteilung von Rombachs Enkelin Iris Lustenberger-Dätwyler, transkribiert und zur Verfügung gestellt von Oskar Rickenbacher, Zug, 25.08.2020
- ↑ Freundliche Mitteilung von Rombachs Enkelin Iris Lustenberger-Dätwyler, transkribiert und zur Verfügung gestellt von Oskar Rickenbacher, Zug, 25.08.2020
- ↑ Zugersee-Zeitung, Festausgabe zur 1100-Jahr-Feier in Cham, 12./13.07.1958
- ↑ Grünenfelder, Josef, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe, Bd. 2, Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Bern 2006, S. 128
- ↑ Freundliche Mitteilung von Rombachs Enkelin Iris Lustenberger-Dätwyler, transkribiert und zur Verfügung gestellt von Oskar Rickenbacher, Zug, 25.08.2020
- ↑ Bundesarchiv Bern, E 4320 (B) 1973/17 Bd. 24; Mitgliederliste 25.09.1944 sowie Staatsarchiv Zug, Regierungsratsprotokoll vom 18.07.1945)
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 2. Band
- ↑ Schweizerisches Handelsamtsblatt, Nr. 278, 22.11.1955
- ↑ Zugersee-Zeitung, 19.09.1952
- ↑ Schweizerisches Handelsamtsblatt, Nr. 278, 22.11.1955
- ↑ Zugersee-Zeitung, Festausgabe zur 1100-Jahr-Feier in Cham, 12./13.07.1958
- ↑ Freundliche Mitteilung von Rombachs Enkelin Iris Lustenberger-Dätwyler, transkribiert und zur Verfügung gestellt von Oskar Rickenbacher, Zug, 25.08.2020