Ritter Werner (1884–1962)

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Portrait von Ritter Werner (1884–1962)
Portrait von Werner Ritter (1884–1962)

Vorname: Werner
Nachname: Ritter
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 25. Mai 1884
Geburt­sort: Cham ZG
Todes­datum: 30. Mai 1962
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Gemeindeschreiber, Spengler
Partei: Freisinnig-Demokratische Partei FDP

Werner Ritter-Doswald war der Sohn von Karl Josef Ritter und der Bruder von Spenglermeister Carl Ritter-Lustenberger. Werner Ritter wirkte von 1938 bis 1950 als Gemeindeschreiber. Er war Mitglied der FDP und war auch als Asylverwalter und Verwaltungsrat der Wasserwerke Zug tätig. Er galt als «ausgesprochener Selfmademan, einer, der durch eigenes Studium, zähes Streben und anerkannte Tüchtigkeit» Erfolg hatte.




Stationen

1884 Werner Ritter kommt am 25. Mai als Sohn von Karl Josef Ritter (1849–1924) und Anna Maria Ritter-Baumgartner (1858–1887) in Cham zur Welt. [1] Seine Eltern führen das Restaurant Ritter, genannt «Blech». Sein Vater ist zudem Spengler, aber auch Kirchenrat, Weibel und Betreibungsbeamter. [2]

1887 Seine Mutter Anna Maria stirbt am 11. Oktober im Alter vom 29 Jahren. [3] Vater Karl Josef heiratet Verena Hübscher, die zwei (Halb-)Geschwister zur Welt bringt. [4]

1890 Werner besucht die Primar- und Sekundarschule in Cham und zwei Jahre die Industrieschule in Zug, die damalige Handelsabteilung der Kantonsschule. Dennoch folgt Werner Ritter seinem Vater und ergreift eine handwerkliche Laufbahn; er macht eine Lehre als Kupferschmied in Interlaken BE und arbeitet als Installateur in Lyon, bei Escher, Wyss & Cie. in Zürich, bei Sulzer in Winterthur und in der Gasabteilung der Anglo-Swiss Condensed Milk Company in Cham.

1916 Werner Ritter heiratet Adèle Doswald. Miteinander haben sie drei Töchter: Adèle, Lydia und Beata. [5]

1917 Ritter wird Angestellter der Einwohnergemeinde Cham «zur Verwunderung aller» [6] und ist dort zuständig für die Kriegswirtschaft und die Rationierung. [7]

1938 Werner Ritter wird zum Gemeindeschreiber gewählt. Er ist der Nachfolger von Siegfried Kuhn (1871–1940). [8] Kuhn war einst Ritters Sekundarlehrer gewesen. [9]

1946 Werner Ritter wird Verwaltungsrat der Wasserwerke Zug. Er bleibt bis 1962 in diesem Amt. [10]

1950 Nach zwölf Jahren tritt Ritter als Gemeindeschreiber zurück.

1952 Ritter wird Schulpräsident in Cham (bis 1954). Er wohnt an der Alpenstrasse 5. In der Freizeit musiziert Ritter gerne.

1962 Ritter stirbt nach längerer Krankheit am 30. Mai im Alter von 78 Jahren. [11]


Weitere Ämter

Überdies ist Werner Ritter während 16 Jahren Verwalter des Asyls, Mitglied der Rechnungsprüfungskommission der Kirchgemeinde Cham-Hünenberg, Vertreter der Gemeinde Cham in der kantonalen Steuerkommission sowie Aktuar der Liegenschaftsschatzungskommission. Ferner ist er Mitglied und Aktuar der Schulkommission, Präsident des Orchestervereins (1914–1919 sowie 1923–1927), in welchem er erste Geige spielt. [12] Sein grosses Hobby ist die Graphologie, also das Auslegen der Handschriften. Zudem beschäftigt er sich gern mit der Geschichte, egal ob es sich um Chamer, Schweizer oder Weltgeschichte handelt. [13] Von der Art her, gilt Werner Ritter als «Gentlemen im Verkehr mit Hoch und Nieder.» [14]


Einzelnachweise

  1. Neue Zuger Zeitung, 07.06.1884
  2. Zugersee-Zeitung, 08.06.1962
  3. Neue Zuger Zeitung, 12.11.1887
  4. Zugersee-Zeitung, 08.06.1962
  5. Adèle heiratet den Engländer David Goyder und zieht nach London; Lydia und Beata bleiben bis 1962 ledig; Zugersee-Zeitung, 01.06.1962
  6. Zugersee-Zeitung, 08.06.1962
  7. Zuger Nachrichten, 06.06.1962
  8. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  9. Zugersee-Zeitung, 08.06.1962
  10. Zugersee-Zeitung, 08.06.1962
  11. Zugersee-Zeitung, 08.06.1962
  12. Freundliche Mitteilung von Anna Bieri, Präsidentin des Orchestervereins Cham-Hünenberg, 18.05.2016
  13. Zugersee-Zeitung, 08.06.1962
  14. Zugersee-Zeitung, 08.06.1962