Meyer Myran (1907–2002)
Myran Meyer wuchs in Cham auf, unterrichtete an den Schulen in Zug und Barcelona, schliesslich war er Talarchivar von Urseren. In Zug wurde er einer grösseren Öffentlichkeit bekannt, als er 1952 das Jugendfestspiel zur kantonalen Zentenarfeier verfasste. In der Folge war er Autor diverser Bühnenwerke.
Stationen
1907 Myran Meyer kommt am 30. Juli in Cham zur Welt. Er ist Bürger von Andermatt UR und wächst in Cham und Zug auf. Er besucht das Untergymnasium in Einsiedeln und anschliessend die Lehrerseminarien in Zug und in Schwyz.
1927 Meyer erlangt das Lehrpatent. Er nimmt Regie- und Schauspielunterricht und studiert an den Universitäten von Zürich und Paris (Sorbonne). Zudem unterrichtet er an Privatschulen in Morges VD, Château-d’Œx VD, am Institut Montana auf dem Zugerberg und an der Ecole Du Montcel bei Versailles.
1937 Myran Meyer kann an der Schweizerschule in Barcelona unterrichten. Er gerät in die Wirren des spanischen Bürgerkriegs: «Aus einer verdeckten Eingangsnische heraus musste ich zusehen, wie meine Wohnung ausgeräumt wurde.» [1]
1942 Zurück in der Schweiz, unterrichtet er an der Stadtschule in Zug. Daneben und dazwischen betätigt Meyer sich als Musiker, Schauspieler, Regisseur, Reporter, kaufmännischer Manager, Artisten-Impresario in Paris, Marseille, Berlin, Wien, Nordafrika und Spanien. Er arbeitet auch als Freier Mitarbeiter für das Radio, schreibt Theaterstücke und Festspiele und betreibt eine eigene Handpuppenbühne. Überdies führt er Regie an Volks-, Jugend- und Kindertheatern. [2]
1945 Myran Meyer bleibt zeitlebens unverheiratet. Doch er hat eine Tochter, von der er möglicherweise nichts weiss. Am 2. November kommt Ursula Verena von Rotz zur Welt, die Tochter von Marianne von Rotz (1922–1986), einer Schneiderin von Zug, und von Myran Meyer. Ursula von Rotz wächst in einer Pflegefamilie auf und begibt sich erst nach dem Tod ihrer Eltern auf die Spurensuche ihrer eigenen Geschichte. [3]
1959 Myran Meyer steuert den Text zum neuen «Zugerlied» bei, das dem Zuger Stadtpräsident und Ständerat Dr. Augustin Lusser (1896–1973) gewidmet ist. Die Musik stammt von Komponist Hans Flury (1911–1964): «Zwüsched Züri und Luzärn lüüchte we de Morgestärn s’Zugerländli inre Pracht, undertaags no mee as z’Nacht ...» [4]
1963 Meyer ist ein Mitglied der regionalen Schulfernsehkommission (bis 1969).
1972 Myran Meyer lässt sich als Lehrer pensionieren und zieht in seinen Heimatort Andermatt.
1978 Der pensionierte Lehrer wird vom Grossen Rat der Korporation Ursern offiziell zum Talarchivar ernannt. Er forscht und publiziert zur Geschichte des Urserentals und wird deshalb vom Historischen Verein Uri zum Ehrenmitglied ernannt. [5]
2002 Kurz vor dem 95. Geburtstag stirbt Myran Meyer am 15. Juli in Andermatt. [6]
Die Bühnenstücke von Myran Meyer
- Die Fahrt nach Bonbonien, 1935
- Das Jungvolk von Donath, 1936
- Die blaue Blume, 1945
- Das Fähnlein der 7 Aufrechten, 1948
- S’Rösli vo Meierskappel, 1948
- Zuger Gidänkspyl vo de Dornacher Schlacht 1499, 1949 (zusammen mit Hans Bossard und Fridolin Stocker)
- Zug im Bund 1952–1952, historisches Spiel der Zuger Stadtjugend (zusammen mit Hans Bossard und Fridolin Stocker)
- Zwei Königskinder, Märchenspiel, 1958
- Puppenspiele 1954–57 in den Kantonen ZG, SZ, UR, AG und ZH: s ggod alle aa! (Verkehrserziehung); Nie mee Zaawee (Mundhygiene); Es Tor good uf (Höflichkeit); D’Tüfels Chuchi (Gesundheit); D’Räuber vom Lorzentobel; Chasperlis Mondfahrt. [7]
Einzelnachweise
- ↑ Schuler, Luzia, Grosses Wirken bleibt in Erinnerung, in: Urner Wochenblatt, 16.07.2002
- ↑ Magazin der Süddeutschen Zeitung 45/2014
- ↑ Magazin der Süddeutschen Zeitung 45/2014; dort wird sie zum Schutz der Persönlichkeit Ursula von Arx genannt
- ↑ Zugerlied, Text Myran Meyer, Musik Hans Flury, Herrn Stadtpräsident Dr. Augustin Lusser zur Ständeratspräsidentenwahl gewidmet, Zug 1959
- ↑ Schuler, Luzia, Grosses Wirken bleibt in Erinnerung, in: Urner Wochenblatt, 16.07.2002
- ↑ Schuler, Luzia, Grosses Wirken bleibt in Erinnerung, in: Urner Wochenblatt, 16.07.2002
- ↑ Innerschweizer Schriftsteller, Texte und Lexikon, Luzern und Stuttgart 1977, S. 346