Käppeli Heinrich (1916–1980)
Heinrich Käppeli war ein Fabrikarbeiter der Papierfabrik Cham: Obwohl er ein Sonderling war, fand er ein Auskommen in der Fabrik und war in die Arbeitsprozesse integriert.
Stationen
1916 Heinrich Käppeli kommt am 21. September zur Welt. [1]
1933 Obwohl leistungseingeschränkt, findet Heinrich Käppeli eine Anstellung bei der Papierfabrik Cham. Zuerst wird er auf der Abteilung Hof eingeteilt: Mit Sackkarren, Greifhaken, Paletthubwagen und vor allem mit Muskelkraft erledigt er dort die Arbeit: Die Roh- und Hilfsstoffe müssen von den Eisenbahnwagen ausgeladen und in die Lager und Stoffaufbereitungen transportiert werden. [2]
1959 Käppeli wird jetzt bei der Stoffaufbereitung der Papiermaschine 5 eingesetzt: Dort füllt er das Kaolin von den Silos in die Behälter der Stoffaufbereitung. Später kommt er in den Papiersaal, wo er täglich das Alt- und Ausschusspapier wegtransportiert und kontrolliert, um Schwierigkeiten in der Papierfabrikation zu vermeiden. [3]
1979/1980 Nach 46 Jahren Betriebszugehörigkeit wird Käppeli am 1. Oktober pensioniert. [4] Doch nur vier Monate nach der Pensionierung stirbt er im Februar 1980. [5]
Der Sonderling
Heinrich Käppeli ist in der Fabrik ein Sonderling, der auffällt: Er kommt in zerschlissenen Kleidern zur Arbeit, murmelt und brabbelt mehr, als dass er redet. Käppeli ist bevormundet und fürchtet sich vor seinem Vormund. Auf Geheiss der Kollegen, die ihm aus Spass mit dem Vormund drohen, liest er eine heilige Messe im Papiersaal und betet das «Vater unser» im Lift. [6]
Einzelnachweise
- ↑ Mosaik Hauszeitschrift der Papierfabriken Cham-Tenero AG, Nr. 2, 1979
- ↑ Mosaik Hauszeitschrift der Papierfabriken Cham-Tenero AG, Nr. 2, 1979
- ↑ Mosaik Hauszeitschrift der Papierfabriken Cham-Tenero AG, Nr. 2, 1979
- ↑ Mosaik Hauszeitschrift der Papierfabriken Cham-Tenero AG, Nr. 2, 1979
- ↑ Mosaik Hauszeitschrift der Papierfabriken Cham-Tenero AG, Nr. 1, 1980
- ↑ Orsouw, Michael van, Der Zellstoff, auf dem die Träume sind. 350 Jahre Papieri Cham, Cham 2006, S. 140