Impermo AG

Aus Chamapedia

Impermo, Inserat, 1940
Impermo, Inserat NZZ, 31.10.1943
Impermo, Inserat NZZ, 12.05.1943
Impermo, Inserat NZZ, 15.01.1945

Die Impermo AG war eine Tochterfirma der Papierfabrik Cham. Sie stellte ab 1936 in der ehemaligen Kistenfabrik der Nestlé/Anglo-Swiss auf Papierbasis Dosen, Becher und Kleberollen her. Die Impermo AG bestand bis 1945.


Chronologie

1932 Gemäss Eigenbezeichnung in Inseraten wird die Impermo in diesem Jahr gegründet. [1] In der Schweiz leidet die Bevölkerung an den Folgen der Weltwirtschaftskrise. Der Erfinder der Rechte ist Theodor Isler, Kaufmann in Zürich, der die Fabrikation von sogenannten Imperoid-Artikel als Schweizer Patent Nr. 162007 hat eintragen lassen. Imperoid ist ein harter Werkstoff, der aus Karton und Starkpapier hergestellt wird.

1933 Der Handelsregistereintrag der Impermoid A.-G. datiert auf den 5. Juli, allerdings nicht im Kanton Zug, sondern in St. Gallen, weil sich der Sitz der Firma damals in Rapperswil SG befindet. [2]

1936 Der Sitz der Firma wird nach Cham verlegt. Die Papierfabrik Cham übernimmt die Impermo AG als Tochterfirma, die sich auf die Herstellung von Dosen, Bechern und Kleberollenträger aus Starkpapier und Karton spezialisiert. Das Aktienkapital beträgt 150'000 Franken. Die Impermo AG mietet sich in der ehemaligen Kistenfabrik der Nestlé/Anglo-Swiss ein. Einziges Mitglied des Verwaltungsrates mit Einzelunterschrift ist Theodor Isler. [3]

1940 Die Impermo wirbt mit ihren Dosen: «Billiger und hygienischer als Blech und Glas sind die qualitativ unübertroffenen Impermo-Dosen aus pergam. Hartpapier oder Spezialkarton». [4] Geschäftsführer und Verwaltungsrat ist Max Weingartner, er stammt aus Zürich, aber wohnt in Cham. [5]

1941 Die Impermo hat in Zeiten des Zweiten Weltkriegs mit seiner Mangelwirtschaft das willkommene Produkt entwickelt: ein neues Aufbewahrungsgefäss aus Hart-Pergamin. Die «Neue Zürcher Zeitung» lobt: «Qualität und Haltbarkeit, Geruchlosigkeit und Undurchlässigkeit (von der Versuchanstalt der ETH geprüft). Die Dose ist mit lebensmittelpolizeilich genehmigten Stoffen imprägniert und ausserdem wärmebeständig zum Füllen bis zu 80 Grad Temperatur. Was sie aber vor allem auszeichnet, ist ihr niedriger Preis.» [6]

1942 Vor allem in der Lebensmittelbranche finden die Produkte der Impermo Anklang. Denn diese Branche leidet unter dem Rohstoffmangel und kann zum Beispiel kein günstiges Verpackungsblech aus dem Ausland importieren, sodass sogenannte «Hartperga-Dosen» der Impermo für Kakao, Honig, Nährmittel etc. zur Anwendung kommen. [7]

1943 Passend zur militärisch geprägten Kriegszeit entwickelt die Impermo AG die neuartige «emailierte Panzer-Dose». [8] Diese kostet nur gerade 12 Rappen. [9]

1945 Nach knapp zehn Jahren liquidiert die Papierfabrik ihre Tochterfirma Impermo AG. [10] Denn nach dem Zweiten Weltkrieg sind die klassischen Verpackungsmaterialien wieder erhältlich, sodass die papierbasierten Ersatzprodukte der Impermo nicht mehr konkurrenzfähig sind. Innerhalb der Tochterfirmen der Papierfabrik Cham AG bleibt die Valorit AG erhalten, die vergleichbare Produkte herstellt.


Einzelnachweise

  1. Neue Zürcher Zeitung, 31.10.1943
  2. Schweizerisches Handelsamtsblatt (SHAB), Nr. 161, 13.07.1933; Nr. 70, 25.03.1935
  3. Schweizerisches Handelsamtsblatt (SHAB), 01.05.1937. Reggiori, Angelo, Klein-Firmen/neue Produkte auf der Basis Papier, Typoskript, o.D. (erhalten 17.05.2022)
  4. Neue Zürcher Zeitung 24.11.1940
  5. Schweizerisches Handelsamtsblatt (SHAB), Nr. 191, 16.08.1940
  6. Neue Zürcher Zeitung, 17.07.1941
  7. Die Tat, 23.11.1942
  8. Neue Zürcher Zeitung, 31.10.1943
  9. Neue Zürcher Zeitung, 05.12.1943
  10. Schweizerisches Handelsamtsblatt (SHAB), Nr. 177, 01.08.1945