Gibelwäldli (Oberwil)
Kleines Wäldchen auf dem Gibel, einer kleinen Anhöhe (447 m ü. M.) südwestlich von Oberwil. Bis ins 18. Jahrhundert erscheint es als Gibelholz oder als Gibelhölzli in den Schriftquellen.
Chronologie
1540 In einem Urbar [= Verzeichnis von Besitzrechten, Güterverzeichnis] des 1527 aufgehobenen Zisterzienserklosters Kappel am Albis ist das Gibelholz erstmals schriftlich nachweisbar. Im Güterverzeichnis steht, dass der Wald im Besitz «deren von nider Cham» sei (Nidercham ist die ehemalige Bezeichnung für den Raum Lindencham–Hagendorn–Friesencham). [1]
1610 Im Urbar von Maria Margareta Honegger (gest. 1625), Äbtissin des Zisterzienserinnenklosters Frauenthal von 1602 bis 1625, wird das Gibelholz als Besitz der Gemeindegenossen von Oberwil aufgeführt. [2]
um 1845 Auf der 1845/46 aufgenommenen Landeskarte des Genfer Kartografen Claude Marie Jules Anselmier (1815–1895) ist die kleine Anhöhe als Waldstück eingezeichnet.
1887 Im Topografischen Atlas von Hermann Siegfried (1819–1879) ist der Wald als «Gübli» eingetragen. Die Waldrandlinien entsprechen weitgehend den heutigen Begrenzungen.
2021 Das rund 1.2 Hektaren grosse Wäldchen gehört dem Kanton Zug und Johann Heinz Achermann aus Zug. [3]
Namensgebung
Namensgebend für das Gibelwäldli ist eine grosse, flache Kuppe südwestlich von Oberwil. Das schweizerdeutsche Wort Gibel [= Dachgiebel] bezeichnet – übertragen auf Geländeformen – giebelartige Anhöhen oder Hügel. [4]
Historische Karten
Siegfriedkarte 1887
In der Siegfriedkarte ist das Gibelwäldli als «Gübli» eingetragen.
Aktueller Kartenausschnitt
Einzelnachweise
- ↑ Dittli, Beat, Zuger Ortsnamen. Lexikon der Siedlungs-, Flur- und Gewässernamen im Kanton Zug. Lokalisierung, Deutung, Geschichten, Zug 2007, Bd. 2, S. 248
- ↑ Klosterarchiv Frauenthal, Urbar der Äbtissin Maria Margareta Honegger, o.S.
- ↑ www.zugmap.ch, Einträge Grundstücknummern 714 und 719 [Stand: 18.03.2021]
- ↑ Vgl. Anmerkung 1 (Dittli), Bd. 2, S. 245f.