Der Fischer von Cham, Schauspiel

Aus Chamapedia

Der Chamer Johann Josef Bühlmann schreibt während des Zweiten Weltkriegs nach einer Sage das Schauspiel «Der Fischer von Cham». Darin wird eine Befreiungsgeschichte ähnlich der Sage von Wilhelm Tell erzählt. Das Stück endet mit einem «Hohelied auf den Frieden».


Chronologie

1939–1941 Der Chamer Johann Josef Bühlmann (1919–2005) schreibt mit 20 Jahren während des Zweiten Weltkriegs und des Aktivdiensts das Theaterstück «Der Fischer von Cham», ein Volksschauspiel in fünf Akten. [1]

1944 Bühlmanns Stück «Der Fischer von Cham» erscheint gedruckt im Theaterverlag Elgg. [2]

1947 Die Theatergesellschaft Cham inszeniert «Der Fischer von Cham» mit Musik, Gesang und Tanz. Die Premiere ist am 5. Januar. [3] Das Stück bringt trotz grossem Einsatz und der Verpflichtung eines renommierten Regisseurs aus Basel nicht den erhofften Erfolg. Wie so oft stellte man fest, dass das Publikum eher die sorglos-heiteren Spiele bevorzugte. [4]

1515 Das Ensemble "der Fischer von Cham" 1947 .png

Das Ensemble, das 1947 Johann Josef Bühlmanns Stück «Der Fischer von Cham» im Neudorf aufführte.


1952 Der Theaterverein Gansigen (AG) führt Bühlmanns Stück auf. [5]

1962 In Plaffeien FR wird das Stück «Der Fischer von Cham» aus der Feder «des bekannten Theaterschriftstellers J.J. Bühlmann» aufgeführt. [6]

Handlung

Dies sind die Orte der Handlung: Das «Schenkhaus Wikart» in Zug, der Schlosshof St. Andreas in Cham, Plätze am Zugersee und die Löbern in Zug. [7]

Im Stück treten Figuren wie Kaiser Rudolf von Habsburg (1218–1291), der «Graf von Hünenberg» und der «Freiherr von St. Andreas» auf.

Das Geschehen führt zurück in die Zeit der Gründung der Eidgenossenschaft. Damals nahm mit der Wahl von Rudolf von Habsburg zum deutschen Kaiser die «kaiserlose schreckliche Zeit» (Interregnum), in der das Faustrecht triumphierte, ein Ende. Im Zugerland wütet jedoch immer noch der gefürchtete Raubritter Harald von Wildenburg. Von diesem düsteren Gesellen, seinen tapferen Gegnern und seinem schrecklichen Ende erzählt das Stück.

Zu Beginn erscheint Harald mit seinen Knechten und plündert einen friedlichen Gasthof, ohne dass der gutmütige Wirt und die etwas energische Kellnerin einen Finger rühren können. Von den verschiedenen Gästen erfährt man von weiteren Verbrechen der Raubritter. So haben sie dem Müller all sein Hab und Gut geraubt. Dessen Tochter Monika glaubt nun auf ihren Bräutigam, den Fischer von Cham, verzichten zu müssen, da sie nach dem Überfall in der grössten Armut steckt.

Im weiteren Verlauf fassen die Raubritter in einer dramatischen Zusammenkunft den Plan, die kaisertreue Stadt Zug zu überfallen und die Einwohner zu töten. Mit dem Einsatz seines Lebens kann der Fischer von Cham die Mordnacht vereiteln. Die gewarnten Zuger und Zugerinnen schlagen die heimtückischen Angreifer erfolgreich zurück und die Raubritter ereilt das verdiente Schicksal. Nach Schmerz und Leid kommen für den Fischer von Cham und seine Braut glückliche Tage. [8]

Das Stück endet mit einem «Hohelied auf den Frieden». [9]


Rezension der Aufführung in Plaffeien FR

«Vom Anfang bis zum Schluss ist das Stück voller Spannung. Der Zuschauer bangt und hofft mit der geängstigten Bevölkerung, er verwünscht die üblen Gesellen, die das Glück des Fischers von Cham und seiner Braut beinahe zerstören, er freut sich über den Sieg der Zuger und das Ende der Räuber. Das ernste Geschehen ist an mehreren Stellen durch komische Szenen aufgelockert, so mit zwei Söldnern, die anfänglich grossmaulig auftrumpfen und bei ihrer Gefangennahme ganz klägliche Figur machen. Ein zierliches Reigenspiel, eine Soloeinlage und anmutige Edelfräulein mit ihren ritterlichen «Minnesängern» bringen eine poetische Note in das kriegerische Treiben. Die Kampfszenen werden im übrigen mit so hohem Geschick aufgeführt, wie man dies nicht einmal immer bei bekannten Theatergruppen findet. Die Rollen sind durchwegs gut besetzt, und wenn schon jemand erwähnt werden soll, so ist es Monika, deren echtes und warmes Spiel wohl für jeden Theaterbesucher zum eindrücklichsten Erlebnis wird.» [10]


Einzelnachweise

  1. Zugersee-Zeitung, Festausgabe zur 1100-Jahr-Feier in Cham, 12./13.07.1958
  2. Bibliographie des schweizerischen Dramas 1944-1945, Jahrbuch der Gesellschaft für Schweizerische Theaterkultur 16, 1946
  3. Schweizer Theateralmanach VII. 1949/1950
  4. Richard T. Meier, Mitarbeit für die Volksbühne Cham, Karl Köpfli: Chamer Theater, Geschichte der Theatergesellschaft Cham (1878–1981) und der Volksbühne Cham (seit 1981), Cham 2022, S. 40. Zuger Presse, 27.11.1998
  5. https://theater-gansingen.ch/archiv/produktionsarchiv/, abgerufen 28.08.2024
  6. Freiburger Nachrichten, 04.01.1962
  7. Jahrbuch der Gesellschaft für Schweizerische Theaterkultur, Band 13 (1943). Zugersee-Zeitung, Festausgabe zur 1100-Jahr-Feier in Cham, 12./13.07.1958
  8. Freiburger Nachrichten, 04.01.1962
  9. Zugersee-Zeitung, Festausgabe zur 1100-Jahr-Feier in Cham, 12./13.07.1958
  10. Freiburger Nachrichten, 04.01.1962