Boog-Husistein Josef (1872–1957)
Josef Boog-Husistein war ein Hünenberger und Chamer Bauer, Politiker, Kirchenratspräsident und einflussreicher Bauernfunktionär. In Cham lebte er auf dem Löbernhof an der Knonauerstrasse 27.
Stationen
1872 Josef Boog kommt am 14. September auf dem Hof Kemberg in Hünenberg See zur Welt. Sein Vater heisst ebenfalls Josef. [1] Er besucht die Schulen in Cham und die Landwirtschaftliche Schule in Sursee LU. [2]
1897 38 Hünenberger wählen den 25-jährigen Bauer in den Einwohnerrat (55 geben eine Stimme ab, stimmberechtigt waren 213). [3] Bis 1906 bleibt Boog in der Hünenberger Exekutive. [4]
1907 Josef Boog zieht nach Cham in die Löbern und kauft die Liegenschaft Knonauerstrasse 27. [5] Er heiratet Therese Husistein (1881–1942). Sie haben zehn Kinder: Josef, Alois, Theres, Agnes, Karl, Frieda, Andreas, Hans, Marie und Agatha. [6]
1911 Boogs politisches Talent bleibt auch den Chamern nicht verborgen. Sie wählen ihn in den Kantonsrat für die Katholisch-Konservativen. Er bleibt während 31 Jahren im Amt (bis 1942). [7] Ebenfalls 1911 wird Boog einflussreicher Geschäftsführer des Verbands zugerischer, aargauischer und luzernischer Milchgenossenschaften (bis 1938). Zudem ist Boog 35 Jahre lang Präsident der Käsereigenossenschaft Cham.
1919 Josef Boog-Husistein kommt in die kantonale Liegenschafts-Schatzungskommission (bis 1945).
1921 Als Nachfolger von Karl Werder-Bütler (1874–1921) wählen die Chamer Josef Boog auch in den Gemeinderat. Boog ist der Bauchef (bis 1930) und sitzt damit zum zweiten Mal in einer kommunalen Exekutive. [8]
1928 Kantonsrat Boog wird in die kantonale Steuerrekurskommission gewählt (bis 1943).
1931 Auf der Liste der reichsten Chamer erscheint Boog an achter Stelle mit einem Vermögen von 184'000 Franken. [9]
1934 Schliesslich wird Josef Boog auch noch Kirchenratspräsident von Cham-Hünenberg (bis 1940). [10] Zudem ist er während Jahrzehnten Mitglied des Zentralvorstandes der kantonalen konservativen Partei und ist Mitinitiant des katholischen Vereinshauses Kreuz. Boog ist wohlhabend: Er bezahlt kunstvolle Fenster in der Kapelle von St. Andreas. [11]
1942 Seine Frau Therese Boog-Husistein stirbt.
1947 Der Löbernhof geht an Sohn Andreas Boog (1917–1996) und dessen Frau Katharina Boog-Villiger (1916–1998). [12] Die neue Bauernfamilie hat drei Kinder: Andreas, Katharina und Karl.
1957 Boog stirbt am 31. Mai im Alter von 85 Jahren. Die Zugersee-Zeitung bilanziert: «Wie manchem war seine Gesinnung und sein Charakter ein leuchtendes Beispiel.» [13] «Wie ein Patriarch ist uns dieser hagere, abgeklärte Altbauer auf Löbern ... auch vorgekommen.» [14]
Würdigung
Josef Boog war sehr fleissig und sehr erfolgreich: Er machte in Politik und Landwirtschaft Karriere. Persönlich galt er als «bedachtsam, gütig abwägend, stark nach gefasstem Entschluss und überdacht in jeder Äusserung.» [15]
Einzelnachweise
- ↑ Neue Zuger Zeitung, 02.10.1872
- ↑ Zugersee-Zeitung, 14.06.1957
- ↑ Zuger Nachrichten, 29.09.1897
- ↑ Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.4, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 1. Band
- ↑ Werder, Charly, Wer? der Charly, Familienchronik über drei Generationen mit angegliederter Biografie und illustren Kurzgeschichten zum Zeitgeschehen der vergangenen 170 Jahre, Cham 2017, S. 254
- ↑ Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
- ↑ Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
- ↑ Orsouw, Michael van, Cham – Menschen, Geschichten, Landschaften, Cham 2008, S. 241
- ↑ Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
- ↑ Zuger Nachrichten, 03.06.1957
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.4, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 1. Band
- ↑ Zugersee-Zeitung, 14.06.1957
- ↑ Zuger Nachrichten, 03.06.1957
- ↑ Zuger Nachrichten, 03.06.1957