Bisang, Garage
An der Zugerstrasse 18 entstand 1948 die Werkstatt von Josef Bisang, in welcher er Fahrräder, Motorräder und Autos verkaufte und reparierte. Bisang stellte auch eigene Fahrräder her. 1982 ging die Werkstatt an Josef und Doris Arnold-Keiser, die sie bis 2014 weiterführen.
Chronologie
1929 In Hagendorn stirbt Ferdinand Bisang (1867–1929). Sein Sohn Josef (1921–2005) übernimmt später die kleine Veloreparaturwerkstätte des Vaters an der Knonauerstrasse. Er ist schon in jungen Jahren ein begeisterter Velo- und Motorradfahrer, hilft oft im Betrieb seines Vaters aus und erlernt später das Mechanikerhandwerk. [1]
1948 Josef Bisang erwirbt die Liegenschaft Zugerstrasse 18. [2] Sie besteht aus einem Wohnhaus und einer Werkstätte. Im vorderen Teil richtet er einen Verkaufs- und Ausstellungsraum ein, in der Werkstätte repariert er Velos, Motorräder und Autos.
1951 Otto Furrer (*1934) vom Hof Grindel beginnt seine Lehre als Fahrrad- und Motorradmechaniker bei Josef Bisang.
1955 Otto Furrer arbeitet als Angestellter bei Josef Bisang. Dieser schickt ihn zur Ausbildung in die Firma Stirnimann in Hertenstein LU, wo Otto das Herstellen und Hartlöten von Rennvelorahmen nach Mass erlernt. Danach wird die Firma Bisang Zulieferer für Rennvelorahmen an die Firma Stirnimann und dies die Haupttätigkeit von Otto Furrer.
Der Tüftler Josef Bisang beginnt auch mit der Produktion von eigenen Fahrrädern, die natürlich den Markennamen «Bisang» tragen. Deren Rahmen und Bestandteile werden aber zugekauft und in Cham montiert. Die «Bisang-Velos» besitzen über Cham hinaus einen ausgezeichneten Ruf.
1961 Otto Furrer, der erfolgreiche Velorennfahrer, vor allem in der Sparte Querfeldein, verlässt die Firma Bisang und gründet sein eigenes Geschäft in den Räumen des Kaufhauses Willy Blättler an der Zugerstrasse 66.
1965 Im Zugerstrasse 19 Neudorf-Saal, der sich schräg gegenüber seiner Werkstätte befindet, führt Josef Bisang eine grosse Ausstellung mit Velos und Motorrädern durch. [3]
Ausstellung im Neudorf-Saal, 1965
1982 Josef Bisang zieht sich altershalber aus dem Geschäft zurück. Er verkauft Geschäft und Liegenschaft an Doris Arnold-Keiser. [4] Sie führt das Geschäft zusammen mit ihrem Mann, Josef Arnold, Automechaniker, und Sohn Josef in der gleichen Art weiter wie ihr Vorgänger. Verkaufs- und Ausstellungsraum sowie Werkstatt bleiben baulich praktisch unverändert. [5]
2014 Josef und Doris Arnold-Keiser geben ihren Betrieb altershalber auf. Eine Nachfolge lässt sich nicht finden. [6] Die Werkstatt wird geräumt und für Bürozwecke umgebaut.
Was die Bezeichnung «BMW» bedeutete
Briefkopf einer Rechnung von Josef Bisang mit dem BMW-Logo, 1980
Josef Bisang pflegte eine enge Beziehung zur Marke BMW. Er übte sein Hobby, das Geländefahren mit Motorrädern, hauptsächlich in der 250-ccm-Klasse, mit BMW-Fahrzeugen aus. Er verkaufte und reparierte Autos aller Marken, aber mit BMWs kannte er sich besonders gut aus und er rief er die «Bisang Mechanische Werkstätte», kurz BMW, ins Leben. Das BMW-Logo trug er in seinem Briefpapier. [7]
Die Verwendung des BMW-Logo war indessen nicht unumstritten und führte in den Medien zu Diskussionen. [8]
Inserate
Die Werkstatt der Garage Arnold, 2014
1982 übergab Josef Bisang seine Werkstatt dem Ehepaar Doris und Josef Arnold-Keiser. Die Bilder zeigen die Werkstatt kurz vor ihrer Schliessung im Jahr 2014, was auch die relative Unordnung erklärt, und gewähren den Blick in eine längst vergangene Zeit.
Einzelnachweise
- ↑ Werder, Charly, Chomereien, o.D., o.S.
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1929–1960), 2. Band
- ↑ Werder, Charly, Chomereien, o.D., o.S.
- ↑ Staatsarchiv Zug, G 617.6.7, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1929–1960), 3. Band
- ↑ Freundliche Mitteilung von Thomas Gretener, Cham, 30.06.2014
- ↑ Freundliche Mitteilung von Josef Arnold, Cham, 30.06.2014
- ↑ Freundliche Auskunft von Thomas Gretener, Cham, 20.11.2023
- ↑ Werder, Charly, Chomereien, o.D., o.S.