Knüsel-Werder Eduard (1873–1935)
Eduard Knüsel-Werder war während mehr als 30 Jahren Gutsverwalter des Zisterzienserinnenklosters Frauenthal. Er vertrat zudem die Konservativen im Gemeinde- und im Kantonsrat und war während 25 Jahren kämpferischer Parteipräsident in Cham.
Stationen
1873 Eduard Knüsel kommt am 31. August auf dem Bauernhof Ibikon in Rotkreuz zur Welt. Sein Vater Alois (1832–1898) ist Friedensrichter und Bürgerpräsident von Risch, seine Mutter heisst Katharina, eine geborene Wyss (1850–1906). Einer seiner Brüder ist Landammann Josef Knüsel (1868–1943), zwei andere Brüder wählen eine geistliche Laufbahn. Eduard besucht die Schulen vor Ort und dann zwei Jahre das Kollegium in Sarnen. Danach entscheidet er sich für die Landwirtschaft und absolviert die landwirtschaftliche Schule in Sursee. [1]
1900 Nach der landwirtschaftlichen Schule arbeitet Eduard Knüsel auf dem elterlichen Hof. Im Alter von 27 Jahren bekommt er die Stelle als Gutsverwalter im Zisterzienserinnenkloster Frauenthal. Er reorganisiert den Betrieb und macht ihn zu einem Vorzeige-Bauernhof. [2]
1902 Gutsverwalter Knüsel heiratet Marie Werder (1877–1947) von Cham-Oberwil. Sie haben sechs Kinder. Ein Sohn stirbt schon als Kind, zwei Töchter werden Ordensfrauen. [3]
1904 Die Chamer wählen Knüsel in den Gemeinderat, er vertritt dort die konservative Partei. Er wird Bauchef und bleibt bis 1910 im Amt. [4] Zudem wird er Mitglied der gemeindlichen Schulkommission, der er 30 Jahre lang angehört. [5]
1907 Die Chamer wählen Gemeinderat Knüsel auch noch in den Kantonsrat. Im Parlament bleibt er bis zu seinem Tod 1935, also 28 Jahre. [6]
1910 Bei der Wiederwahl in den Gemeinderat scheitert Eduard Knüsel. «Durch seinen Eifer und sein unerschrockenes Vorgehen zog er sich viele politische Gegner zu.» [7] Er war auch während 25 Jahren Präsident der Chamer Konservativen. [8]
1930 Eduard Knüsel übergibt die Gutsverwaltung seinem Sohn Josef (1904–1997), der bis 1942 in dieser Funktion bleibt.
1935 Eduard Knüsel-Werder stirbt am 8. April im Alter von 62 Jahren im Kloster Frauenthal, «nach kurzer Krankheit». [9]
Würdigung
«Seine geistige Überlegenheit, seine konsequente, unerschrockene und doch offene Kampfesart machten ihn zum ausgesprochenen Führer, schufen ihm aber im gegnerischen Lager viele Neider und Feinde.» [10] Knüsel galt als «tatkräftiger und energischer Mann». Mit den Jahren wurde er jedoch ruhiger und umgänglicher. [11]
Seine Kinder
- Marie (1903–1939): Sie wird Lehrschwester des Klosters Menzingen und nennt sich Sr. Maria Eduarda.
- Josef (1904–1997): Er wird Bauer und Gutsverwalter des Klosters Frauenthal. 1930 heiratet er Anna Verena Leisibach (1902–1986) und bewirtschaftet ab 1942 den Bauernhof Gibel bei Oberwil.
- Eduard (1905–1913)
- Anna K. (1906–1995): Sie wird Benediktinerin, nennt sich Sr. Cäcilia und wirkt als Organistin im Kloster Fahr in Unterengstringen ZH.
- Louise (1909–1986): Sie wird Krankenschwester in Zürich.
- Agnes (1911–1998): Sie wird Bäuerin, heiratet Karl Josef Müller (1902–1970). Miteinander bewirtschaften sie den Hof Oberau in Baar. [12]
Einzelnachweise
- ↑ Zuger Nachrichten, 10.04.1935
- ↑ Zuger Nachrichten, 10.04.1935
- ↑ Zuger Nachrichten, 10.04.1935
- ↑ Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
- ↑ Zuger Volksblatt, 10.04.1935
- ↑ Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
- ↑ Zuger Volksblatt, 10.04.1935
- ↑ Zuger Nachrichten, 10.04.1935
- ↑ Zuger Volksblatt, 10.04.1935
- ↑ Zuger Nachrichten, 10.04.1935
- ↑ Zuger Volksblatt, 10.04.1935
- ↑ Knüsel, Otto, Knüsel – Geschichte ihrer Familien und Höfe, Zug 1973, S. 67