Gemeinnützige Baugenossenschaft Cham

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Gemeinnützige Baugenossenschaft Cham
Logo des Gemeinnützige Baugenossenschaft Cham
Erste Genossenschaft, die in Cham preisgünstige Wohnungen anbietet.
Offizielle Website des Vereins
Gründung 1964
Gattung Vereine - Wirtschaft
Meilensteine
1964 Gründung der Gemeinnützigen Baugenossenschaft
2011 Einrichtung einer zentralen Geschäftsstelle
2018 Neubau Enikerweg 12a
Lokal
Anschrift Mugerenstrasse 5, Geschäftsstelle
6330 Cham
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Die Gemeinnützige Baugenossenschaft Cham (GBC) wurde 1964 gegründet − mit dem Ziel, auf gemeinnütziger Basis in der Gemeinde Cham die Wohnbautätigkeit zu fördern, die Wohnverhältnisse zu verbessern und preisgünstige Wohnungen insbesondere für kinderreiche Familien und für ältere Leute zu erstellen. Heute ist die GBC mit 253 Wohnungen in Cham vertreten und zählt zu den grössten Anbietern von bezahlbarem Wohnraum im Kanton Zug.


Chronologie

1963 Heinrich Baumgartner (1923–2013), damals Polizeirichter und Bürgerpräsident, lanciert einen Aufruf zur Gründung einer «Genossenschaft zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus». [1] Denn Cham wächst zu dieser Zeit stark, hat aber zu wenig Wohnraum zu bieten. Am 5. November findet eine Orientierungsversammlung statt. Bereits vor der Gründungsversammlung kann die noch zu gründende Baugenossenschaft 9500 Quadratmeter Bauland am Enikerweg von Fräulein Anna Hildebrand erwerben. [2]

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Gründer der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Cham vor der ersten von ihr erstellten Siedlung am Enikerweg: Alois Steiner (1928–2012), Jakob Freimann (1915–2008), Heinrich Baumgartner (1923–2013) und Angelo Reggiori (*1928, von links)


1964 Die Gründer treiben das Projekt rasch voran: Schon am 3. Februar wird die Gemeinnützige Baugenossenschaft Cham (GBC) im Hotel Bären in Cham gegründet. Sie will in erster Linie bezahlbaren Wohnraum erhalten und erstellen. Unter den 24 Gründungsmitgliedern sind vier Gemeinderäte und sechs Kantonsräte. Die neue Idee stösst schon auf grosse Akzeptanz in der lokalen Politik wie gut vernetzt die neue Idee bereits ist. [3] Bis zum Jahresende kann die Genossenschaft ihre Mitgliederzahl auf 48 Personen verdoppeln.

1966 Auf dem Baufeld am Enikerweg entstehen die ersten Wohnblöcke der GBC: Der Block A trägt die Adresse Enikerweg 14 bis 16, Block B Enikerweg 10 bis 12, Block C Enikerweg 2 bis 6. Insgesamt 60 Wohnungen sind bezugsbereit, sie umfassen 3½ bis 5½ Zimmer. Die Baukosten betragen 3,785 Millionen Franken und unterschreiten somit das Budget von 3,9 Millionen. [4]

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Die 1966 erstellte Überbauung im Enikerfeld, dahinter die Liegenschaft an der Pilatusstrasse, 04.09.2020


1970 Weil die GBC in Cham gute Beziehungen zu Landeigentümern pflegt, kann sie ein weiteres, zentral gelegenes Grundstück erwerben. Jakob Grob-Boog (1911–1987) verkauft eine Parzelle von 1912 Quadratmetern zwischen der St. Jakobstrasse und der bereits überbauten Parzelle am Enikerweg. [5]


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Pilatusstrasse 10, Alterswohnungen, 04.09.2024


1972 Die GBC erstellt nun auch Alterswohnungen. Dazu baut sie den Wohnblock an der Pilatusstrasse 10. Die 32 Wohnungen weisen 1½ bis 2½ Zimmer auf. [6]


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Mugerenstrasse, Alterswohnungen der GBC, 16.09.2020


1983 Die GBC hat bisher nur im Kirchbühl-Quartier gebaut, jetzt greift sie über die Lorze ins Städtliquartier aus. Sie erstellt an der Mugerenstrasse 5 ebenfalls Alterswohnungen, insgesamt 29 Stück mit 1½ bis 2½ Zimmern. Der Boden konnte von der Kirchgemeinde Cham-Hünenberg erworben werden. [7]

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Überbauung Langacker, Familien- und Kleinwohnungen, 04.10.2024

1989 Seit 25 Jahren gibt es in Cham die Gemeinnützige Baugenossenschaft. Die Genossenschaft stellte bisher 122 Wohnungen bereit, also im Durchschnitt knapp 5 Wohneinheiten pro Jahr. [8]

1991 Dieses Mal kann die GBC von der Einwohnergemeinde Cham ein Baugrundstück mit 4512 Quadratmetern erwerben, und zwar an der Langackerstrasse 10 bis 14. Dort erstellt die GBC Familien- und Kleinwohnungen. [9]


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Überbauung Seeblick, Familien- und Alterswohnungen, 17.09.2020


1998 Dank eines Konsortiums der GBC mit der Aula AG und der «Finanzierungsgenossenschaft zur Förderung von Wohneigentum» kann die GBC in Seenähe 32 Familien- und 8 Alterswohnungen erstellen, sie haben die Adresse Seeblick 4 bis 12. [10]


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Überbauung an der Schluechtstrasse, Miet- und Eigentumswohnungen, 02.09.2020


2009/2010 Am Löberenrain kann die GBC ein Grundstück mit einer Fläche von 16'531 Quadratmetern von Karl Boog kaufen. Das Projekt «Swing» der Brusa Architekten AG gewinnt den Studienwettbewerb. Das Projekt an der Schluechtstrasse 1 bis 7 sieht 37 Mietwohnungen der GBC und 43 Eigentumswohnungen der Aula AG vor. Damit verfügt die GBC über 230 Wohnungen. [11]

2011 Die Generalversammlung der GBC beschliesst die Einrichtung einer zentralen Geschäftsstelle. Diese wird im GBC-Gebäude an der Mugerenstrasse 5 eröffnet. [12]


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Liegenschaft Eichstrasse, 15.09.2020


2015 Die GBC kauft den Wohnblock Eichstrasse 33 mit acht Familien- und Kleinwohnungen von der Pensionskasse der Zuger Kantonalbank. [13]


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Liegenschaft Enikerweg 12a, 04.04.2020


2018 Am Enikerweg 12a realisiert die GBC nochmals 13 Alterswohnungen. Damit verfügt die GBC über 253 Wohnungen an acht Standorten. [14]

2023/2024 Bei der Liegenschaft Mugerenstrasse 5 wird der alte bisher unbeheizte Pavillon abgerissen. Es entsteht ein ganzjährig nutzbarer Gemeinschaftsraum in Holzbauweise für 30 Personen. [15]


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Pavillon Mugerenstrasse 5, 09.04.2024


Der erste Vorstand

Damit niemand übervertreten ist, wird der erste Vorstand von 1964 breit abgestützt. Er besteht aus:

  • Heinrich Baumgartner, Polizeirichter, Bürgerpräsident, KK-Mitglied 1)
  • Ernst Egli, Personalchef Papierfabrik Cham
  • Erich Limacher, Treuhänder
  • Alois Steiner (1928–2012), Prokurist, KK-Mitglied
  • Jakob Baggenstos-Züsli (1912–1986), Kantonsrat
  • Samuel Fischer (1907–1965), SP-Gemeinderat
  • Jakob Freimann (1915–2008), KK-Gemeinderat
  • Angelo Reggiori (*1928), FDP-Kantonsrat

1) (KK: Katholisch-Konservative, später CVP und heute Die Mitte)


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Vorstand 2004: Christian Bühlmann, Franz Bellmont, Ruedi Kleiner, Josef Huwiler, Richard Nigg, Jakob Baggenstos, Adolf Durrer, Heini Ulmann


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Vorstand 2024: Drin Alaj, Marcel Furrer, Karin Pasamontes, Daniel Camenzind, Mélanie Schenker, Leonz Käppeli


Die Präsidenten

  • 1964–1970: Heinrich Baumgartner
  • 1971–1986: Jakob Freimann
  • 1987–1998: Heinrich Baumgartner
  • 1999–2010: Richard Nigg
  • 2011–2017: Toni Luginbühl
  • 2018–2020: Josef Huwyler
  • Seit 2021: Mélanie Schenker


Die Verwalter

  • 1968–1993: Hans Koch, Verwalter
  • 1994–2009: Franz Bellmont, Verwalter
  • 2009–2019: Ruth Dössegger, Geschäftsleiterin
  • 2019–2022: Miriam Kaufmann, Geschäftsleiterin
  • Seit 2022: Tanja Süssmeier, Geschäftsführerin


Würdigung

Die GBC sorgt mit ihren vielen Wohnungen für preiswerten Wohnraum in Cham und damit für eine ausgewogene Mischung des Chamer Wohn- und Einwohnergefüges. Oder wie es das frühere Vorstandsmitglied Josef Huwiler formulierte: «Die GBC ist Garant für eine ausgeglichene Demografie und trägt viel zum Erhalt der sozialen Gerechtigkeit bei.» [16]


Einzelnachweise

  1. Baumgartner, Heinrich / Nigg, Richard / Dössegger, Ruth, Gemeinnützige Baugenossenschaft Cham, Jubiläumsschrift, Cham 2013, S. 5
  2. Vgl. Anmerkung 1 (Baumgartner / Nigg / Dössegger), S. 11
  3. Vgl. Anmerkung 1 (Baumgartner / Nigg / Dössegger), S. 5
  4. Vgl. Anmerkung 1 (Baumgartner / Nigg / Dössegger), S. 12
  5. Vgl. Anmerkung 1 (Baumgartner / Nigg / Dössegger), S. 15
  6. Vgl. Anmerkung 1 (Baumgartner / Nigg / Dössegger), S. 15
  7. Vgl. Anmerkung 1 (Baumgartner / Nigg / Dössegger), S. 18
  8. Zuger Neujahrsblatt 1990, Chronik 02.05.1989
  9. Vgl. Anmerkung 1 (Baumgartner / Nigg / Dössegger), S. 21
  10. Zuger Kalender 1997, Chronik 11.12.1996. Vgl. Anmerkung 1 (Baumgartner/ Nigg / Dössegger, Ruth), S. 24
  11. Vgl. Anmerkung 1 (Baumgartner / Nigg / Dössegger), S. 27, S. 30
  12. Vgl. Anmerkung 1 (Baumgartner / Nigg / Dössegger), S. 19
  13. Zuger Zeitung, 07.01.2015, 16.04.2016
  14. Zuger Zeitung, 29.09.2019
  15. www.gbc-cham.ch [Stand: 17.09.2024]
  16. Vgl. Anmerkung 1 (Baumgartner / Nigg / Dössegger), S. 30